FIA läutet "Dekade für Straßensicherheit" ein
Der Automobil-Weltverband FIA will gemeinsam mit den Regierungen vieler Nationen die Zahl Unfalltoten um 50 Prozent senken
(Motorsport-Total.com) - Während Costa Rica noch an den Nachwirkungen eines Erdbebens leidet, hat die FIA in dem mittelamerikanischen Staat eine weltweite Kampagne zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr gestartet. Im Rahmen der Aktion "Make Roads Safe" riefen FIA-Präsident Max Mosley, der costa-ricanische Präsident Oscar Arias Sánchez sowie viele Prominente die Regierungen aller Länder zu einer "Dekade für Straßensicherheit" auf.

© FIA
Michael Schumacher setzt sich seit vielen Jahren für die FIA-Foundation ein
Auch Michael Schumacher und der frühere Ferrari-Rennleiter Jean Todt waren als Botschafter der FIA-Foundation vor Ort. "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden innerhalb des kommenden Jahrzehnts Millionen Menschen ihr Leben im Straßenverkehr verlieren", sagte der siebenfache Formel-1-Weltmeister bei der Präsentation in San Jose. Die FIA wird im Rahmen ihres weltweiten Netzwerkes ein rund 270 Millionen Euro teures Programm ins Rollen bringen. Im November soll gemeinsam mit den Vereinten Nationen ein Kongress in Moskau abgehalten werden.#w1#
Im Rahmen der Veranstaltung wies man auf erschreckende Fakten hin: Unfälle im Straßenverkehr seien die häufigste Todesursache bei Menschen zwischen zehn und 24 Jahren, jeden Tag kommen weltweit 3.000 Personen bei Unfällen ums Leben (darunter 500 Kinder), pro Jahr sterben eine Million Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr, 50 Millionen Personen werden dabei verletzt.

© FIA
Auch Michelle Yeoh und Ex-US-Präsident Bill Clinton sind engagiert Zoom
Vor allem in Entwicklungsländern, deren Infrastruktur nur dürftig ausgebaut ist, seien die Gefahren besonders hoch. So geht die FIA davon aus, dass sich die Zahl der Unfallopfer in den kommenden 20 Jahren in diesen Ländern um 80 Prozent erhöhen werde. Falls man keine Maßnahmen ergreife, werde im Jahr 2015 in Entwicklungsländern der Unfalltot die häufigste Todesursache bei Kindern über 5 Jahren sein.
"Dies ist ein globales Problem, daher brauchen wir eine globale Lösung", erklärte Max Mosley. "Wenn alle Regierungen weltweit mithelfen, können wir die steigende Zahl von Toten und Verletzten wieder senken. Zusätzlich zum schmerzhaften Verlust von Menschenleben, entstehen durch Unfälle auf den Straßen jährlich Schäden in Höhe von rund 75 Milliarden Euro. Dieses Geld könnte besser in Gesundheitssysteme und in die Bildung investiert werden."
Costa Rica gilt der FIA als Musterbeispiel. Die Zahl der Unfalltoten ist in den vergangenen Jahren rapide angestiegen. "Wir brauchen ein globales Programm, um der Situation Herr zu werden. Auf den Straßen kommen ebenso viele Menschen um wie durch Tuberkulose oder Malaria", sagte der costa-ricanische Staatspräsident Arias Sánchez und versprach der FIA entsprechende Unterstützung bei der neuen Kampagne für Sicherheit auf den Straßen.

