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  • 03.06.2011 17:22

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

FIA glaubt an Versöhnung in Bahrain

Die FIA begründet ihre Entscheidung für einen Bahrain-Nachholtermin - Bernie Ecclestone soll starke Bedenken zum Ausdruck gebracht haben

(Motorsport-Total.com) - Obwohl das sunnitische Königshaus von Bahrain einige politische Gegner immer noch gefangen hält und Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch vor einem Nachholtermin des Formel-1-Rennens gewarnt haben, soll der Grand Prix nun doch am 30. Oktober dieses Jahres ausgetragen werden. Die FIA hat sich diese Entscheidung aber eigenen Angaben nach nicht leicht gemacht.

Titel-Bild zur News: Jean Todt und Bernie Ecclestone

Jean Todt soll für, Bernie Ecclestone gegen Bahrain argumentiert haben

Im Auftrag von Präsident Jean Todt flog Vizepräsident Carlos Gracia am Dienstag nach Bahrain, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Unter anderem traf er sich mit dem Innenminister, dem Kultur- und Tourismusminister, dem nationalen Motorsportverband, dem Bahrain-International-Circuit sowie anderen nationalen und internationalen Organisationen, zum Beispiel auch mit Tarik Al Saffar vom Nationalen Institut für Menschenrechte.

Die FIA glaubt an einen "politischen Dialog" und an einen "Versöhnungsprozess" in Bahrain, nicht zuletzt wegen des beendeten Ausnahmezustands und wegen der jüngsten Aussagen von König Scheich Hamad bin Isa Al Chalifa. In der heutigen FIA-Stellungnahme heißt es: "Unter Berücksichtigung aller Faktoren und unter Beachtung aller Bedenken verschiedener Interessengruppen hat der Motorsport-Weltrat einstimmig beschlossen", den Grand Prix nachzuholen.

¿pbvin|512|3738||0|1pb¿Die Entscheidung basiere auf dem "Geist der Versöhnung" in Bahrain, den man nicht nur an der Unterstützung der Formel 1 durch die Regierung, sondern auch durch die größte Oppositionsfraktion festmachen könne. Der Weltrat glaubt sogar, dass der Grand Prix dabei helfen kann, "die Menschen zu vereinen, weil das Land wieder nach vorne schaut". Extra gelobt werden übrigens auch die Teammitglieder und deren Familienangehörige.

Eine Quelle, die anonym bleiben möchte, hat inzwischen gegenüber 'Motorsport-Total.com' durchsickern lassen, dass vor allem Todt die Entscheidung innerhalb des Weltrats durchgepeitscht haben soll. Obwohl die Entscheidung letztendlich einstimmig war, dürfte es beträchtlichen Widerstand gegeben haben, interessanterweise vor allem von Bernie Ecclestone. Ersten Informationen zufolge soll der Brite die großen Bedenken der Teams zur Sprache gebracht haben.