• 26.06.2003 09:14

  • von Marcus Kollmann

FIA entscheidet: Tabakwerbeverbot erst 2006

Der Motorsportverband hat das selbst auferlegte Tabakwerbeverbot gekippt - Machtkampf mit der EU geht in eine neue Runde

(Motorsport-Total.com) - Im Anschluss an die gestrige Zusammenkunft in Genf, hat der Weltmotorsportrat der FIA in einem kurzen Statement mitgeteilt, dass man sich auf rechtlichen Vorschlag hin dazu entschieden hat das selbst auferlegte Tabakwerbeverbot im Motorsport zu widerrufen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

McLaren, Ferrari, BAR und Jordan haben derzeit Sponsoren aus der Tabakindustrie

Ursprünglich hatte man sich im Oktober 2000 darauf geeinigt, dass ab 2006 keine Werbung mehr für Zigaretten auf den Autos und Rennstrecken zu sehen sein soll.

Nachdem die Europäische Union jedoch entschloss das Tabakwerbeverbot schon ein Jahr früher durchzuziehen, geht die FIA auf die Barrikaden. Den Promotoren und miteinander auf der Rennstrecke konkurrierenden Teams und Fahrern, sowie den Streckeneigentümern und Ausrichtern der Rennen empfahl man, dass sie erst ab 1. Oktober 2006 jegliche Form von Tabakwerbung einstellen sollen und nicht vorher.

Durch diese neue Entscheidung werden zwangsläufig wieder Fragen über die Zukunft der Formel-1-Rennen in Europa aufkommen, denn nicht nur vier der zehn Teams aus der Königsklasse, sondern auch die meisten Streckenbetreiber finanzieren ihre Aufwendungen größtenteils durch das Sponsoring der Tabakindustrie.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat ja bereits angedeutet, dass dem Tabakwerbeverbot in Europa weitere Rennen zum Opfer fallen könnten, zumal sich viele Länder in denen diese Werbung erlaubt ist um die Ausrichtung eines Grand Prix geradezu reißen.

Dass der Engländer es durchaus ernst meint, zeigt das Beispiel vom Großen Preis von Belgien. Obwohl die Rennstrecke bei den Teams und Fahrern beliebt ist, flog sie auf Grund nicht erlaubter Tabakwerbung aus dem diesjährigen Rennkalender.