FIA-Analyse: Der Funkverkehr, der Masi abgelenkt hat

Die FIA hat in ihrer Analyse von Abu Dhabi auch den Funkverkehr zwischen Red Bull und Mercedes an Michael Masi erörtert und ihn als störend bewertet

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat die Konversationen zwischen den Teams und dem früheren Formel-1-Renndirektor Michael Masi veröffentlicht, die ihrer Meinung nach in Abu Dhabi zu weit gingen. Im Zuge der detaillierten Analyse des umstrittenen Saisonfinales 2021 hatte man sich auch den Funkverkehr angesehen, dem sich Masi in den Schlussminuten ausgesetzt sah.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Gespräch mit FIA-Rennleiter Michael Masi

Auch Christian Horner funkte in Abu Dhabi an Michael Masi Zoom

In seinem Bericht stellte man dabei zwei Diskussionen heraus, die mit den beiden Protagonisten Red Bull und Mercedes geführt wurden.

In Runde 56 hob die FIA ein Gespräch zwischen Masi, Red-Bull-Teamchef Christian Horner und -Sportdirektor Jonathan Wheatley hervor. Dieses fand statt, als die Meldung kam, dass überrundete Fahrzeuge nicht überholen dürfen. Die Konversation sah wie folgt aus:

Horner: "Christian an Michael."
Masi: "Ja, schieß los, Christian."
Horner: "Warum schaffen wir diese überrundeten Autos nicht aus dem Weg?"
Masi: "Gib mir ... Weil Christian ... Gib mir eine Sekunde ... Okay, das Wichtigste ist, dass wir den Unfall beseitigen."
Horner: "Du brauchst nur eine Rennrunde."
Masi: "Ja."
Wheatley: "Diese überrundeten Autos, du musst die nicht ... Ist doch egal, wenn die nicht die ganze Runde aufholen und wieder von hinten aufs Feld aufschließen."
Masi: "Verstanden."
Wheatley: "Du musst sie losfahren lassen ..."
Masi: "Verstanden. Gib uns eine Sekunde."
Wheatley: "... dann haben wir ein Autorennen."
Masi: "Verstanden."

In der folgenden Runde durften sich die fünf Autos zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen zurückrunden, sodass sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Masi meldete.


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Wolff: "Michael. Michael, das ist nicht richtig. Michael, das ist absolut nicht richtig. Das ist absolut nicht richtig."

Sofort als das Safety-Car an die Box zurückgekommen war, gab es eine weitere Nachricht.

Wolff: "Er (Verstappen; Anm. d. Red.) hat gerade hinter dem Safety-Car überholt."

FIA: gespräche waren ablenkend

Laut dem Bericht der FIA sorgten diese beiden Gespräche für ungewollten zusätzlichen Druck auf Masi in einer kritischen Phase und haben ihn dabei von seiner Arbeit abgelenkt.

Darin heißt es: "Die an der detaillierten Analyse und Klärung Beteiligten waren sich einig, dass die jeweiligen Mitteilungen der Teamchefs von Red Bull und Mercedes an die Rennleitung in den letzten Runden des Grand Prix von Abu Dhabi 2021 einen negativen Einfluss auf den reibungslosen Ablauf der letzten Runden hatten, da sie ablenkend wirkten, während sich die Rennleitung auf schwierige und unter Zeitdruck stehende Entscheidungen konzentrieren musste."


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Die FIA fügt hinzu: "Es wurde festgestellt, dass diese Mitteilungen weder notwendig noch hilfreich für den reibungslosen Ablauf des Rennens waren."

Kommunikation wird eingeschränkt

"Der Konsens war vielmehr, dass sie den Rennleiter zu einem kritischen Zeitpunkt unter Druck setzen (das heißt zu einem Zeitpunkt, an dem der Rennleiter gleichzeitig die Fahrzeuge auf der Strecke, das Schwenken der entsprechenden Flaggen und den Fortschritt der Sportwarte bei der Räumung der Strecke überwachen und sich auch mit dem Clerk of the Course in Bezug auf das Ende der Safety-Car-Phase in Verbindung setzen muss) und versuchen könnten, die Entscheidungen des Rennleiters zu beeinflussen (ob direkt oder indirekt beziehungsweise absichtlich oder unabsichtlich)."

"Vor diesem Hintergrund waren sich die an der detaillierten Analyse und Klärung Beteiligten einig, dass die Kommunikation zwischen den Formel-1-Teams einerseits und dem Rennleiter andererseits während eines Rennens eingeschränkt werden sollte, damit der Rennleiter seine wichtige Aufgabe ohne unnötige Unterbrechungen und Ablenkungen erfüllen kann."

Für die heute in Bahrain beginnende Formel-1-Saison hat die FIA ihre Abläufe geändert. Die Teams haben nun keine direkte Verbindung mehr zum Rennleiter. Alle Konversationen zwischen Teams und Rennleitung werden durch einen weiteren Vertreter der Rennleitung durchgeführt, der dem Rennleiter wichtige Informationen weitergeben wird.

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