Ferraris Felgenabdeckung sorgt für Diskussionen
Eine von Ferrari in Silverstone erstmals eingesetzte, sich nicht mitdrehende Felgenabdeckung an der Vorderachse sorgt für Diskussionen
(Motorsport-Total.com) - Würde sich die Formel 1 derzeit nicht intensiv mit dem Spionage-Fall beschäftigten, die Medien hätten sich wohl auf eine neue Radabdeckung an der Vorderachse des Ferraris gestürzt.

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Ferraris Felgenabdeckung sorgt derzeit für Diskussionen
Vor rund einem Jahr verwendeten die Italiener erstmals eine auf die Felge aufgeklebte Plastikscheibe, die dafür sorgt, dass am Reifen weniger Luftverwirbelungen auftreten und damit die Aerodynamik verbessert wird.
Damit das Bauteil dem Reglement genügt, lautet die offizielle Erklärung des Teams seit jeher, dass der Aufsatz die Kühlung der Bremsen verbessern soll. Mittlerweile fahren weitere Teams mit der teilweisen Felgenabdeckung, die bei Ferrari immer extremere Ausmaße annimmt. Das Loch in der Mitte ist mittlerweile nur noch so groß, dass beim Boxenstopp der Schlagschrauber zur Radmutter geführt werden kann.#w1#
An der Vorderachse zeigte Ferrari an diesem Wochenende eine neuartige Lösung einer Felgenabdeckung. Diese besteht aus Karbon und weist einen ausgesparten Bereich auf, der an der gleichen Stelle steht, da diese Lösung so konstruiert ist, dass sie sich nicht mitdreht, was im Gegensatz zur Lösung der Hinterachse steht, die sich mit der Felge mitdreht.
Die Variante an der Hinterachse wurde im vergangenen Jahr von der Konkurrenz in Frage gestellt, da sich diese dreht und somit ein bewegliches Aerodynamik-Teil darstelle. Doch gerade weil das Bauteil fest mit der Felge verbunden ist, konnte argumentiert werden, dass es sich nicht um ein bewegliches Aerodynamik-Teil handelt, da es fest mit dem Auto verbunden ist.
Damals machte das Gerücht die Runde, dass diese Lösung nur im Heckbereich eingesetzt werden darf, da die Vorderräder bewegt werden, wenn der Fahrer lenkt - und damit die Felgenabdeckungen ebenfalls. Ein Frontflügel darf bekanntlich auch nicht beweglich sein und durch Lenkbewegungen des Fahrers gesteuert werden.
Ferner ist Beobachtern aufgefallen, dass sich die vordere Abdeckung bei schneller Fahrt etwas nach außen auszudehnen scheint - somit könnte die Maximalbreite des Autos von 180 Zentimetern bei schneller Fahrt überschritten werden.
Interessant war ferner zu sehen, wie die Italiener Boxenstopps mit einem speziellen Aufsatz am Schlagschrauber übten, dabei aber stets neue Räder montierten, die die Felgenabdeckung nicht aufweisen. Möglicherweise wird Ferrari also nur den ersten Rennabschnitt mit dem der Abdeckung bestreiten.
Es scheint festzustehen, dass es einmal mehr Stoff für einige Diskussionen gibt. Auf der anderen Seite wurden die Autos von der Rennleitung abgenommen und somit bereits bestätigt, dass das Bauteil in den Augen des Automobilweltverbandes FIA reglementkonform ist. Dennoch wurden in der Vergangenheit des Öfteren von Teams eingesetzte Lösungen nach ihrem Einsatz verboten.

