• 23.07.2011 21:07

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Ferrari wittert Podestchancen

Mit weiteren Neuerungen auf das Treppchen? Ferrari wittert beim Deutschland-Rennen auf dem Nürburgring eine gute Chance und einige Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Seit Silverstone befindet sich Ferrari im Aufwind. Das italienische Traditionsteam konnte zuletzt einige gute Fortschritte machen, die sich auf dem Nürburgring bestätigten und Fernando Alonso und Felipe Massa auf die Positionen fünf und sechs nach vorne brachten. Davon ausgehend nehmen die Roten nun sogar erneut das Treppchen ins Visier und langfristig weitere Formel-1-Siege über Red Bull.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso und Ferrari wollen Red Bull weiterhin unter Druck setzen

Ferrari-Chefdesigner Nikolas Tombazis ist in dieser Sache sehr zuversichtlich, schließlich schlugen die jüngsten Entwicklungen perfekt an. "Wir haben einige Updates am Auspuff vorgenommen und glauben, in diesem Bereich noch weitere Verbesserungen erzielen zu können. Nach den jüngsten Klarstellungen der Regeln wissen wir jetzt viel genauer, was wir noch optimieren können."

Ferrari: Silverstone war nur der Anfang

"Wir glauben: Da ist noch einiges an Leistung zu holen", sagt der Grieche und merkt an: "Silverstone war ein erster Indikator dafür, dass es bei uns vorangeht. Diese Strecke hier, der Nürburgring, wäre uns vor ein paar Monaten nicht sehr entgegengekommen und wären wir schon früher hier angetreten, wären wir sicher weiter zurück gewesen", meint Tombazis. So wähnt man sich aber in Schlagdistanz.

"Wir glauben: Da ist noch einiges an Leistung zu holen." Nikolas Tombazis

"Wir lagen hier am Nürburgring nur ein paar Zehntel hinter Red Bull, was einen guten Fortschritt für uns darstellt", sagt Alonso nach der Qualifikation. "In Silverstone waren wir vielleicht noch etwas näher dran, doch dass Red Bull hier sehr konkurrenzfähig sein würde, hatte sich ja schon am Freitag angedeutet." Überraschend kam hingegen die zweitschnellste Zeit von Lewis Hamilton (McLaren).

Dies liege jedoch nur daran, dass sich das britische Team am Freitag bewusst bedeckt gehalten und sich der Entwicklungsarbeit gewidmet habe. "McLaren probierte wohl viele Dinge aus. Sie kamen im Freien Training auf jeden Fall kaum auf Tempo. Erst in der Qualifikation zeigten sie ihr ganzes Potenzial, doch das war keine große Überraschung", findet der zweimalige Weltmeister aus Spanien.¿pbvin|512|3895||0|1pb¿

In einem Regenrennen ist vieles möglich...

Angesichts der Umstände dürfe Ferrari zufrieden sein, erklärt Alonso. "Die Positionen vier und fünf sind in Ordnung. Am Sonntag kann es regnen, also ist alles vollkommen offen. Da ist es gut, in den Top 5 zu sein. Schauen wir einmal, wie sich das Rennen entwickelt und wie gut wir uns bei nassen Bedingungen verkaufen werden. Platz eins zu erobern, ist in jedem Fall nicht gar so einfach."

"Wir müssen bei einem Regenrennen erst einmal ins Ziel kommen." Fernando Alonso

"Dafür musst du zu mindestens einem Zeitpunkt der Schnellste auf der Strecke sein", gibt der Ferrari-Pilot zu Protokoll und fügt hinzu: "Wenn wir also den Sieg anpeilen wollen, müssen wir über Nacht noch einmal einen Schritt nach vorne machen. Bisher sind Red Bull und McLaren nämlich besser als wir. Sollten sie allerdings in Schwierigkeiten geraten, könnte ein Podestplatz für uns herausspringen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Deutschland


"Wir sitzen am Sonntag alle im selben Boot. Wir müssen bei einem Regenrennen erst einmal ins Ziel kommen. Dann haben wir gute Chancen auf einen Podestplatz. Wir müssen uns aber weiter verbessern, gar keine Frage", sagt der 29-Jährige. "Wir haben hier einige neue Teile am Start, das Gleiche gilt aber auch für unsere Konkurrenten. Das heißt, wir müssen weitere Schritte machen."

Ferrari hofft auf Fehler von Red Bull

Laut Tombazis befindet sich Rot in dieser Beziehung auf einem guten Weg: "Wir haben hier eine neue Luftführung an den Bremsen der Hinterachse am Auto, im vergangenen Rennen kam bereits ein neuer Heckflügel zum Einsatz. Letzteres ist ohnehin ein Bereich, in dem wir die Entwicklung schwer vorantreiben. Dank der Verstellmöglichkeit ist nämlich ebenfalls eine Möglichkeit, um Zeit zu finden."

"Ähnlich ambitioniert ist unser Programm für den Frontflügel..." Nikolas Tombazis

"Ähnlich ambitioniert ist unser Programm für den Frontflügel, das in den kommenden Rennen einige Ergebnisse liefern sollte. Was wir an Entwicklungen in der Pipeline haben, dürfte dafür sorgen, dass wir in den restlichen Rennen dieser Saison konkurrenzfähig sind", kündigt der griechische Ferrari-Designer an. Genau darauf hofft Alonso, um dem Titelkampf vielleicht noch eine Wende zu geben.

Unter Druck sei die Situation von Red Bull nämlich eine "ganz andere". "Wenn du eine Sekunde vor allen anderen liegst, gehst du deine Qualifikation oder das Rennen anders an, als wenn dein Polster nur ein paar Zehntel beträgt", erläutert Alonso. "Wir können sie im Rennen jetzt etwas mehr fordern und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei ihnen mal gewisse Fehler einschleichen."