• 26.07.2007 18:54

  • von Fabian Hust

Ferrari: Urteil im "Spionage-Fall" ist "unbegreiflich"

Das Ferrari-Team hat in einer Pressemitteilung keinen Zweifel daran gelassen, dass man mit dem Freispruch von McLaren-Mercedes nicht einverstanden ist

(Motorsport-Total.com) - Der Weltmotorsportrat des Automobilweltverbandes FIA hat nach einer über fünfstündigen Sondersitzung am Donnerstag in Paris bestätigt, dass man McLaren-Mercedes einen Verstoß gegen Artikel 151c des International Sporting Codes vorwerfen kann, da das Team im Besitz von vertraulichen Ferrari-Informationen war.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt am Donnerstag bei der Sondersitzung des Weltmotorsportrats

Dennoch entschieden sich die Mitglieder dagegen, den britisch-deutschen Rennstall zu bestrafen. Ferrari wundert sich in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Pressemitteilung, dass man "ohne definitiven Beweis, dass Informationen - die das Eigentum von Ferrari sind - an einem Auto von McLaren-Mercedes im Rahmen der aktuellen Meisterschaft effektiv verwendet wurden, ohne weiteren Beweis keine Sanktionen aussprechen kann".#w1#

Ferrari betont, dass McLaren-Mercedes vom Weltmotorsportrat der FIA für schuldig befunden wurde: "Ferrari empfindet es aus diesem Grund unbegreiflich, dass die Verletzung der fundamentalen Prinzipien der sportlichen Ehrlichkeit als logische und unvermeidbare Konsequenz keine Sanktion nach sich zieht. Die heutige Entscheidung legalisiert unehrliches Verhalten in der Formel 1 und setzt einen sehr schwerwiegenden Präzedenzfall."

Die Entscheidung des Weltmotorsportrats zeige, dass "der Besitz, das Wissen auf höchster Ebene und die Verwendung von höchst vertraulichen und in verbotener Manier angeschaffter Informationen während des Zeitraums einiger Monate Verstöße darstellt, die keine Bestrafung nach sich ziehen".

Der italienische Rennstall schreibt des Weiteren: "Die Tatsache, dass sich McLaren-Mercedes im Besitz solcher Informationen befunden hat, wurde zufällig entdeckt, so hätte das Team diese auch weiterhin besitzen können. Dies ist umso schwerwiegender, da es sich in einem Sport wie der Formel 1 gezeigt hat, dass das kleinste Detail den Unterschied ausmachen kann."

Ferrari habe aus diesem Grund das Gefühl, dass "die Glaubwürdigkeit des Sports stark geschädigt ist". Der Rennstall aus Maranello betont, dass man die bereits erfolgten zivilrechtlichen Klagen in Italien und Großbritannien aufrechterhalten wird.