• 07.10.2011 16:27

  • von Fabian Hust

Ferrari und Red Bull: Große und kleine Evolution

Während Ferrari über den Winter einen großen Schritt machen muss, kann es sich Red Bull leisten, das aktuelle Auto einfach weiterzuentwickeln

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr startete die Formel 1 mit Pirelli in die Saison. Die Umstellung war nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Teams eine Umstellung. Im kommenden Jahr wird der italienische Gummi erneut modifiziert: "Die hintere Konstruktion ändert sich", erklärt Pat Fry, Technischer Direktor bei Ferrari.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Fernando Alonso

Fernando Alonso gegen Sebastian Vettel: Das Duell soll 2012 härter werden

"Auch die Mischungen werden modifiziert. Allerdings wird das wohl meiner Meinung nach kein großer Schritt sein, oder ein großer Schritt in Bezug auf den Einfluss auf die Abnutzung der Reifen. Aber das werden wir erst wissen, wenn wir tatsächlich mit ihnen gefahren sind."

Gerade Ferrari hatte in dieser Saison Probleme damit, die Reifen auf Temperatur zu bekommen - deswegen waren Fernando Alonso und Felipe Massa vor allem mit den weicheren Reifen konkurrenzfähig. Fry erwartet von Pirelli keine Schützenhilfe: "Wir müssen unser Auto einfach verändern, sodass wir in die richtige Richtung gehen. Daran arbeiten wir im Moment und während des Winters."

Ferrari muss mehr wagen

Gerüchten zufolge verfolgt Ferrari bei der Konstruktion des neuen Autos eine deutlich aggressiverer Herangehensweise: "Wir machen Fortschritte, so wie man dies zu diesem Zeitpunkt des Jahr war wirklich erwarten würde", so der Brite weiter. "Dieselben Jungs arbeiten daran. Sie sind motiviert und leisteten großartige Arbeit. Wie gut das Auto wirklich ist, werden wir nicht vor dem ersten Rennen wissen."

Von einer Revolution möchte Fry nicht sprechen: "Es ist anders. Es sieht ein wenig anders aus, aber natürlich ändert sich auch das Reglement in Bezug auf den Auspuff. Es gibt viele kleine Dinge, die dazu führen werden, dass das Auto schlussendlich ein wenig anders aussieht. Aber ich würde es nicht als einer Revolution bezeichnen."

Red Bull kann gelassen weiterentwickeln

Wesentlich einfacher hat es Red Bull, denn man verfügt über eine sehr konkurrenzfähige Basis, muss also kein Risiko eingehen, um auf die Konkurrenz aufzuholen: "Es gibt fundamental keinen Grund, etwas Neues zu machen, wenn es nicht besser ist", so Adrian Newey, Technischer Direktor des Teams. "Unsere Herangehensweise ist mit Sicherheit nicht von Unbekümmertheit geprägt. Wir denken also nicht 'Wir müssen nichts tun, wir werden auch kommendes Jahr ein ausreichend schnelles Auto haben'. Das wäre wirklich Blödheit."

Derzeit arbeite man daran, mit den Veränderungen am Reglement zurechtzukommen. Dabei muss man sich vor allem auf das Verbot des angeblasenen Diffusors konzentrieren, dank dem der österreichische Rennstall in diesem Jahr besonders stark ist: "Die Restriktionen in Bezug auf die Position des Auspuffs ist tatsächlich eine sehr große Änderung. Das zieht sich durch das komplette Auto."

Abgesehen davon gebe es keine größeren Veränderungen am Regelwerk: "In diesem Sinn wird das Auto eine Evolution. Es wird eine Familienähnlichkeit mit der RB5-RB6-RB7-Linie aufweisen. Es geht immer einfach darum, Druck zu machen. Man weiß nicht, wie viel Leistung deiner Gegner über den Winter finden. Wo wir stehen, sehen wir erst beim ersten Rennen."