Ferrari-Strafe: Über diese Überprüfung ist die Scuderia gestolpert
Vor der Saison gab es eine technische Richtlinie, die sich auf die Überprüfung des Benzinverbrauchs der Autos bezieht - Über diese ist Ferrari in Abu Dhabi gestolpert
(Motorsport-Total.com) - Ferrari wurde in Abu Dhabi am Sonntag zu einer Strafe in Höhe von 50.000 Euro verurteilt, weil am Boliden von Charles Leclerc nicht die bei der FIA angegebene Spritmenge eingefüllt war. Es lag ein Unterschied von 4,88 Kilogramm vor - und damit ein Verstoß gegen Artikel 12.1.1.i des internationalen Sportgesetzbuchs ("Failure to follow the instructions of the relevant officials for the safe and orderly conduct of the event.")
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Beim Wiegen des Autos von Charles Leclerc kam es zu Unregelmäßigkeiten Zoom
Doch wie genau kam es zu dazu? Weil es in der Formel 1 ein Benzinlimit gibt, müssen die Teams vor einem Rennen bei der FIA angeben, wie viel Sprit sie in ihre Autos füllen. Diese Angabe muss spätestens zwei Stunden vor Rennstart abgeben werden. Es geht dabei um die Benzinmenge für das Rennen selbst inklusive Weg in die Startaufstellung, Aufwärmrunde und Inlap.
Die angegebene Menge muss sich spätestens eine Stunde vor Öffnung der Boxengasse auch tatsächlich im Auto befinden. So hat die FIA vor dem Rennen genug Zeit, um Stichproben vorzunehmen und die Autos zu wiegen. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, werden dabei von der FIA markierten Reifen aufgezogen, deren Gewicht bekannt ist.
Anschließend muss das Teams sämtlichen Sprit aus dem Auto entfernen. Der Bolide wird dann erneut gewogen und die Differenz zum vorherigen Wert berechnet. Danach wird das Auto wieder betankt und ein drittes Mal gewogen. Anschließend wird der Tank geschlossen und versiegelt, damit vor dem Rennen kein weiteres Benzin zu- oder abgetankt werden kann.
Nach dem Rennen nimmt die FIA erneut Benzinstichproben. Auch dabei wird das Auto wieder mit den markierten Reifen gewogen, und im zweiten Schritt muss sämtliches noch im Tank verbliebenes Benzin abgepumpt werden. In der Technischen Richtlinie TD/012-19, die vor der Saison an die Teams gegeben wurde, werden sechs Punkte genannt, in welchem Fall eine Untersuchung eingeleitet wird:
1. Wenn das Abpumpen des Benzins vom angegebenen und dokumentierten Prozess abweicht, welchen das Team vorher bei der FIA angeben muss.
2. Wenn nach dem Abpumpen noch eine erhebliche Menge Benzin im Auto gefunden wird.
3. Wenn das Team nicht bis mindestens zwei Stunden vor dem Öffnen der Boxengasse eine Erklärung abgibt, wie viel Benzin im Auto ist, oder wenn die angegebene Menge signifikant davon abweicht, was bei einer Stichprobe abgepumpt wird.
4. Wenn es eine Abweichung zwischen dem integrierten Benzindurchflusssensor und dem gemessenen Verbrauch gibt und erstgenannter Wert niedriger ist.
5. Wenn die Benzinmenge für das Rennen, beurteilt durch das Wiegen des Autos, 110 Kilogramm übersteigt, wie es in Artikel 30.5 der sportlichen Regeln der Formel 1 vorgeschrieben ist.
6. Wenn Software-Untersuchungen und/oder Datenanalysen einen signifikanten operativen Unterschied zwischen Qualifying und Rennen zeigen.
Im Fall von Ferrari wurde gegen Punkt 3 dieser Liste verstoßen. Bislang gibt es allerdings noch keine Erklärung dafür, woher dieser Unterschied kam.
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