Ferrari: Schumacher happy, Motorwechsel bei Massa

Während sich Michael Schumacher nach dem ersten Tag in China nicht beklagen konnte, verliert Felipe Massa wegen eines Motorwechsels zehn Startpositionen

(Motorsport-Total.com) - In Monza schied noch WM-Konkurrent Fernando Alonso mit einem Motorschaden aus, heute erwischte es im Freien Training in Shanghai auch Ferrari - aber zum Glück nicht Michael Schumacher, sondern nur Felipe Massa, der im Titelkampf ohnehin keine Rolle mehr spielt. Ansonsten verlief der Auftakt zum Grand Prix von China für die Italiener recht positiv.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Ferrari startete schnell, aber nicht ohne Probleme ins Shanghai-Wochenende

"Schön, hier in China zu sein, und ich freue mich vor allem über den Enthusiasmus der Fans, die mich sehen wollen", erklärte Schumacher, der am Nachmittag mit 1,102 Sekunden Rückstand nach zwölf Runden Fünfter wurde und damit zweitschnellster Stammpilot war - 98 Tausendstelsekunden vor Alonso, 62 Tausendstelsekunden hinter dem eigenen Teamkollegen. "Verglichen mit 2005", fuhr er fort, "sind wir jetzt viel konkurrenzfähiger, daher möchte ich den Fans ein gutes Resultat schenken."#w1#

Schumacher erwartet engen Fight gegen Alonso

"Der Kampf mit unseren direkten Konkurrenten scheint zunächst sehr eng zu sein, auch wenn ich bisher noch nicht Zeit hatte, um alle Daten genau zu analysieren. Was die Reifen angeht, ist es nach dem ersten Tag wegen des Wetters schwierig, irgendwelche Prognosen anzustellen, auch wenn es nicht schlecht aussieht", gab der Deutsche zu Protokoll. "Ich mag es, hier zu fahren, denn die Strecke ist anspruchsvoll und beinhaltet viele verschiedene Kurventypen."

"Als ich stehen blieb, hörte ich ein eigenartiges Geräusch." Felipe Massa

Von einem "schlechten Tag" sprach Massa, dessen Motor zwar nicht in die Luft ging, aber dennoch gewechselt werden musste: "Als ich stehen blieb, hörte ich ein eigenartiges Geräusch. Wir müssen den Motor auf jeden Fall wechseln, was schade ist, wenn das Auto so gut läuft. Der Verlust von zehn Startpositionen ist klarerweise nicht fantastisch, aber wir werden dennoch versuchen, ein motiviertes und gutes Rennen hinzulegen", so der Brasilianer.

"Heute Morgen ging ich nicht auf die Strecke, im zweiten Run am Nachmittag trat dann das Motorenproblem auf", fuhr er fort. "Bitter ist das alles, weil die Balance von Anfang an sehr gut war und ich gute Zeiten fahren konnte. Immerhin gibt es hier Überholmöglichkeiten und man kann auch mit den Strategien ein wenig spielen, daher sind die Top 5 vielleicht noch drin. Okay, Renault ist sehr stark, aber wir auch - vielleicht sogar ein bisschen besser."

Massa kann keine Schützenhilfe mehr leisten

Ein Rückschlag ist Massas Pech natürlich indirekt auch für Schumacher, denn der ist im WM-Duell gegen Alonso nun höchstwahrscheinlich ganz auf sich alleine gestellt. Allerdings scheint auch Alonso nicht unbedingt auf Schützenhilfe von seinem Teamkollegen zählen zu können, denn Giancarlo Fisichella wurde im zweiten Freien Training nur schwacher Zehnter, hatte auf die schnellsten Stammfahrer etwa eine Sekunde Rückstand.

"Das Auto ist gut ausbalanciert und unsere Gesamtsituation schätze ich stark ein." Ross Brawn

Ferrari-Technikchef Ross Brawn kündigte indes eine genaue Analyse des Defekts an, "um verstehen zu können, was passiert ist. Schade, denn unsere Performance ist sehr gut. Das Auto ist gut ausbalanciert und unsere Gesamtsituation schätze ich stark ein", teilte der Brite mit. "Wie jeden Freitag galt unsere Aufmerksamkeit den Vergleichen der beiden Reifentypen, aber es ist noch viel zu früh, um die Entwicklung der Strecke bei solchen Bedingungen vorherzusagen."

Teamchef Jean Todt kündigte abschließend an, dass man sich vor allem auf das Rennen vorbereiten werde. Er bedauerte den Motorschaden, "aber alles in allem sollten wir konkurrenzfähig sein, speziell durch die Hilfe unserer Partner Bridgestone und Shell. China ist faszinierend und wir freuen uns über den warmherzigen Empfang, der uns von den Fans bereitet wurde. Ferrari hat große Pläne in diesem Land, nicht nur an diesem Wochenende, sondern auch kommerziell gesehen."


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