Ferrari: Optimismus contra Realismus
Bei der "Scuderia" hat man den zweiten Platz in der Teamwertung fest im Blick, auch wenn man die Gegner momentan stärker einschätzt - Alonso am Start
(Motorsport-Total.com) - Die gute Nachricht folgte für Ferrari am Donnerstagabend: Fernando Alonso kann nach dem kräftigen Schlag, den der Spanier in Abu Dhabi davon getragen hat, beim Großen Preis der USA in Austin ins Lenkrad seines F138 greifen. Teamkollege Felipe Massa lässt bezüglich Platz zwei in der Teamwertung Realismus walten, während Teammanager Massimo Rivola die "Racing-DNA" der Italiener und die Fans in Amerika hervorhebt.

© Ferrari
Kriegen die "Roten" aus Maranello noch die Kurve zu Platz zwei in der Teamwertung? Zoom
Alonso zeigte sich beim Kurznachrichten-Dienst 'Twitter' "happy, von den Doktoren ein 'okay' für dieses Wochenende bekommen zu haben". Der Spanier nahm am Donnerstag nicht an den obligatorischen Mediengesprächen teil, sondern begab sich nach der Untersuchung sofort wieder in sein Hotel. "Es ist der letzte Tag, an dem ich mich ausruhen kann", zwitscherte Alonso, der "alles geben möchte, um dem Team zu helfen", weiter.
Die Hilfe wird auch nötig sein. Aktuell liegt die "Scuderia" in der Teamwertung nur auf Platz drei, der Rückstand auf Mercedes beträgt elf Punkte. Auch Lotus auf Platz vier (26 Punkte Rückstand) könnte Ferrari noch mal gefährlich werden. Deswegen betont der zur kommenden Saison zu Williams wechselnde Massa Realismus denn Euphorie ob seiner ansteigenden Form- und Performancekurve.
"Wir müssen optimistisch sein. Wir müssen alles versuchen, um das zu erreichen", zeigt sich der Brasilianer kämpferisch, wenngleich er weiß: "Es wird nicht einfach, weil Mercedes - und auch Lotus - ein schnelleres Auto hat als wir. Ich weiß nicht, ob wir Mercedes überholen können, aber das ist, was wir wollen und was wir versuchen", so Massa. "Wir versuchen jetzt zwei gute Rennen abzuliefern, um Mercedes in der Konstrukteurswertung überholen zu können."
Teammanager Rivola appelliert an die Ehre der Mitarbeiter. "Ich denke, wenn du bei Ferrari arbeitest, ist die Motivation in deinem Blut", betont der Italiener. Alonsos zweiter Rang in der Fahrer- und die Chance auf selbigen Rang in der Teamwertung seien laut Rivola "die Quelle der Motivation, auch wenn wir zu Beginn des Jahres auf ein anderes Resultat gehofft haben", wie er gesteht. Dennoch ist sich Rivola sicher: "Bei Ferrari sorgt unsere Racing-DNA dafür, dass wir keine wirkliche Extra-Motivation brauchen, um unser Bestes zu geben."
"Das Wichtigste ist, da wir jetzt das Ende der Saison erreichen, dass wir unseren Fans beweisen, dass wir niemals aufgeben", fordert er und freut sich auf den Grand Prix im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. "Ich habe die Rennen in den USA vermisst und ich erinnere mich noch, als wir 2000 das erste Mal nach Indianapolis gekommen sind", sinniert Rivola. "Die Art und Weise, wie die Amerikaner das Event leben und der Enthusiasmus ist so, dass - so wie ich mich erinnere - es immer unmöglich war, die Formel-1-Motoren von der Geräuschkulisse auf den Tribünen herauszuhören."

