Ferrari mit geretteten vier Punkten
Kimi Räikkönens Siegträume endeten an einer roten Ampel, Felipe Massa konnte nach Problemen mit Rang fünf noch zufrieden sein
(Motorsport-Total.com) - Für Kimi Räikkönen bedeutete der Ausfall den zweiten Nuller in Folge. Und da Felipe Massa vier Punkte einheimste, fiel er teamintern wieder hinter den Brasilianer zurück. Dabei konnte Räikkönen nichts dafür, als er an der roten Ampel der Boxenausfahrt stehend von Lewis Hamilton aufgesammelt wurde. Immerhin bewahrte Massa mit Rang fünf die Ferrari-Führung in der Konstrukteurswertung.

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Kimi Räikkönens trauriger Abgang nach dem Abschuss
"Es ist schwer, nach so einem Rennen meine Gefühle zu äußern", so Massa. "Auf der einen Seite bin ich enttäuscht, denn ohne das Problem beim Betanken hätte ich um einen Podestplatz kämpfen können. Auf der anderen Seite fuhr ich bei einem schwierigen Rennen vier Punkte ein, wobei die Pistenoberfläche in einem wirklichen schlechten Zustand war."#w1#
Erst hinter Glock endete die Aufholjagd von Massa. "Ich kam an Glock nicht vorbei und wollte es auch nicht riskieren, am Ende noch von der Strecke zu fliegen, nachdem ich schon wieder so weit vorn war", so der Brasilianer. "Ich möchte Kubica und BMW gratulieren. Sie haben gut gearbeitet und verdienen diesen Erfolg. Sie sind sehr stark, aber ich glaube, wir gehen in die richtige Richtung."
Räikkönen nur enttäuscht
Räikkönen wiederum war enttäuscht, aber nicht sauer. "Viel kann ich nichts sagen. Mein Rennen wurde von Hamiltons Fehler ruiniert", erklärte er. "Natürlich kann jeder Fehler machen, so wie ich vor zwei Wochen in Monaco. Aber es ist eine Sache, bei 200 km/h einen Fehler zu machen, als ein stehendes Auto an einer roten Ampel zu treffen. Ich bin nicht verärgert, denn das würde nichts bringen und mein Ergebnis auch nicht mehr ändern."
"Ich bin einfach unzufrieden, denn ich hatte eine große Chance auf den Sieg", fuhr er fort. "Als das Graining weg war, lief das Auto gut. Ich habe nun in den vergangenen zwei Rennen nicht gepunktet, nun ist es wieder an der Zeit zu gewinnen. In der Meisterschaft ist der Weg noch lang und es geht eng zu. Wir haben alles, um das Ruder wieder herumzureißen."
"Wir haben viel zu bedauern bei diesem Rennen", begann Teamchef Stefano Domenicali. "Einer unserer Fahrer schied aus, als er an der Boxengassenausfahrt von hinten getroffen wurde, als die Ampel auf Rot stand. Von Hamilton war das ein schwerwiegender Fehler und ich glaube, dass die Strafe der FIA das auch zeigt. Aber das gibt uns diese verlorene Chance auch nicht wieder."
Konzentration auf eigene Stärken
Auch Domenicali sprach von einer Siegchance von Räikkönen. "Vor allem, weil das Auto wirklich schnell war", erklärte er. "Felipe fuhr ein außergewöhnliches Rennen. Leider hatten wir ein Problem mit der Tankanlage, als er in der Safety-Car-Phase beim Stopp war. Eine Verbindung brach und es floss kein Benzin. Er musste noch einmal rein und fiel damit an das Ende des Feldes zurück."
"Doch er gab nicht auf und kämpfte sich wieder nach vorn bis auf Rang fünf", fuhr er fort. "Das sind für uns wichtige Punkte, mit denen wir die Führung in der Konstrukteurswertung behalten. Doch die heutige Enttäuschung bestärkt auch den Wunsch, stark zurückzukommen. Die Saison ist noch lang und unsere Gegner sind stark. Wir gratulieren BMW und Kubica zum Sieg, aber wir kennen auch unsere eigenen Stärken."
Chefstratege Luca Baldisserri wollte die Kollision mit Räikkönen am liebsten vergessen. "Ich möchte nur sagen, dass wir eine Chance auf den Sieg verloren haben", erklärte er. "Und ich möchte Felipe herausheben, der ein fantastisches Rennen fuhr, nachdem wir beim ersten Stopp ein Nachtankproblem hatten. Er kämpfte sich wieder auf Rang fünf, zeigte toll Überholmanöver und zeigte, was der F2008 kann."
"Auch bei Kimi lief es nach einer anfänglichen Grainingphase der reifen toll. Er fuhr einen tollen Speed und fuhr zu dieser Zeit die schnellte Rennrunde", fuhr er fort. "Wenn man bedenkt, wie die vergangenen beiden Rennen vor einem Jahr verliefen, haben wir einen großen Schritt gemacht. Aber aus verschiedenen Gründen haben wir nicht das Ergebnis eingefahren, das möglich gewesen wäre. Wir müssen diese Pechsträhne nun schell drehen."

