• 12.01.2009 13:28

  • von Roman Wittemeier

Ferrari: KERS-Einsatz noch nicht entschieden

Der neue Ferrari F60 ist zwar für den Einsatz von KERS ausgelegt, aber bisher ist noch nicht klar, ob man das Hybridsystem auch tatsächlich nutzen wird

(Motorsport-Total.com) - KERS war für die Ferrari-Entwickler bislang ein wahrer Horrorfaktor. Nachdem Technikpartner 'Magneti Marelli' beim Bau eines Hochleistungs-Hybridsystems nicht recht voran kam, gründete man in Maranello eigens eine neue Arbeitsgruppe, die das System schneller zur Rennreife bringen sollte. Gleichzeitig stänkerte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo lauthals über die Einführung von KERS. Der neue F60 ist zwar für den Einsatz von KERS ausgelegt, doch wird man die Technik möglicherweise gar nicht nutzen.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef)

Stefano Domenicali kann sich noch kein abschließendes Urteil über KERS bilden

Man hat sich für den Notfall einen Plan-B erstellt, sollte sich KERS nicht als gewinnbringend auf der Strecke herausstellen. "Sobald sich herausstellt, dass KERS die Vorteile bringt, die wir erwarten, dann werden wir es auch einsetzen", erklärte Teamchef Stefano Domenicali am Rande der Fahrzeugpräsentation. "Das muss unser Ziel sein, wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen." Vermuitlich wird man schnelle Erfolge ohne Hybridtechnik, spätere Siege mit KERS einfahren wollen.#w1#

"Die heutige Präsentation ist diesbezüglich für uns sehr wichtig, denn jetzt beginnt die erste Serie von Streckentests mit KERS", schilderte der Teamchef der Roten. "Ich kann mir vorstellen, dass es Probleme geben kann - typische Probleme auf dem Weg zur Rennreife. Wir werden sie allerdings auf einem anderen Wege lösen müssen", gab Domenicali zu Protokoll. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind im Verlauf der Saison durch verschärfte Testbeschränkungen deutlich erschwert.


Fotos: Präsentation des Ferrari F60


"Wir dürfen insgesamt nur 15.000 Kilometer fahren und während der Saison wird es keine weiteren Testchencen geben. Wir müssen also möglichst effizient arbeiten. Die Prüfstände müssen intensiver genutzt werden als in der Vergangenheit. Dabei werden wir Probleme entdecken", drückte der Italiener seine Erwartungen bezüglich eines zähen KERS-Fortschritts aus.

"Das erste Ziel muss es sein, das Auto standfest hinzubekommen. Die Zuverlässigkeit war für uns in der vergangenen Saison eine schwere Last. Wir werden also zunächst einmal das Potenzial von KERS analysieren und danach die Zuverlässigkeitsprobleme angehen." Ob Ferrari das System beim Saisonstart einsetzen werde, konnte Domenicali nicht sagen: "Wir müssen uns erst einmal die Leistungsfähigkeit anschauen. Wir wollen es aber so schnell wie möglich einsatzbereit haben."

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