Ferrari-Ingenieure schöpfen wieder Hoffnung
Stefano Domenicali und Chris Dyer freuen sich über Kimi Räikkönens Sieg in Shanghai, durch den die Titelchance zumindest am Leben bleibt
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Mit sieben Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton sind Kimi Räikkönens WM-Chancen zwar selbst nach dem heutigen Sieg in Shanghai nur rein rechnerischer Natur, aber immerhin sind sie noch vorhanden. Genauso verhielt es sich mit der Freude bei Ferrari: Diese war nicht überschwänglich, aber ebenfalls zumindest vorhanden.

© xpb.cc
Der Jubel bei Ferrari über den Sieg von Kimi Räikkönen war natürlich groß
"Es war schon ein schwieriges Rennen", gab Stefano Domenicali, der Sportchef der Italiener, unmittelbar nach der Zieldurchfahrt gegenüber 'RTL' zu Protokoll. "Ich muss noch verdauen, was da zum Schluss passiert ist. Das war unsere Antwort und dafür muss man allen danken, sowohl hier als auch zu Hause in der Fabrik. Jetzt geht es nach Brasilien, wir müssen bis zum Schluss am Ball bleiben."#w1#
Als goldrichtig hat sich für Ferrari die Entscheidung herausgestellt, nicht sofort auf Trockenreifen zu wechseln, sondern erst abzuwarten, ob es nicht doch noch einmal zu regnen beginnt. Räikkönen ging in jener Phase an Hamilton vorbei in Führung, profitierte vom Ausfall seines direkten Gegners und hatte dann keine Mühe mehr: "Das ist Teamarbeit. Manchmal fragt man den Fahrer, was los ist, und entscheidet auf dieser Basis, manchmal müssen wir entscheiden. Aber wir sind ein Team", erklärte Domenicali.
Von einem "interessanten Rennen" sprach Chris Dyer, Räikkönens Renningenieur, dessen Jubel naturgemäß recht euphorisch war: "Am Anfang taten wir uns ein bisschen schwer, aber wir hatten schon vermutet, dass Hamilton leichter unterwegs sein würde. Als es darauf ankam, waren wir zur Stelle. Es begann wieder zu regnen und wir konnten es nach Hause fahren", lobte er. Am Ende musste Dyer "nicht mehr Zittern, das kann Kimi. Er hatte alles im Griff, fuhr schnell, wenn es darauf ankam - eine tolle Leistung."
Schadenfreude über den Hamilton-Ausfall ließ er sich ebenso wenig anmerken wie Reue, dass man mit einem früheren Wechsel auf Trockenreifen noch besser dran gewesen wäre: "Wir wussten, dass noch einmal Regen kommt, also wechselten wir nicht gleich. Außerdem hatten wir ja auch Hamilton im Griff, also bestand kein Anlass, auf Trockenreifen zu gehen. Es war die richtige Entscheidung", teilte Dyer mit.

