Ferrari: Hamiltons Sieg in Brasilien spricht für Reverse-Grid-Idee
Ferrari findet, dass es nach dem Sieg von Lewis Hamilton in Brasilien außer Frage steht, ob der Sprint mit umgekehrten Startaufstellungen funktionieren könnte
(Motorsport-Total.com) - Mit den Sprintqualifyings hat die Formel 1 in dieser Saison etwas Neues ausprobiert, um das traditionelle Wochenendformat zu brechen und den Fans noch mehr Rennaction zu bieten. Nach den ersten zwei Ausgaben waren die Reaktionen jedoch mäßig. Das änderte sich mit der Aufholjagd von Lewis Hamilton in Sao Paulo.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton zeigte Brasilien gleich zweimal eine starke Aufholjagd Zoom
Da Hamilton wegen eines Verstoßes gegen die DRS-Regeln vom Qualifying ausgeschlossen wurde, musste der Weltmeister das Sprintqualifying am Samstag von der letzten Startreihe aus beginnen. Er schaffte es, sich bis auf den fünften Platz vorzukämpfen.
Am Sonntag fuhr der Mercedes-Pilot, der wegen einer Gridstrafe von Startplatz zehn ins Rennen ging, dann sensationell zum Sieg. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nimmt das zum Anlass, um die oft diskutierte Option einer umgekehrten Startaufstellung noch einmal in den Ring zu werfen. Bisher erhielt diese keine Zustimmung.
Binotto: "Gab so viele Überholmanöver"
Auf die Frage von 'Motorsport-Total.com', ob er das Gefühl habe, dass das Beispiel von Interlagos die Argumente für Reverse-Grid-Rennen stärke, sagt Binotto: "Ich denke, das tut es ehrlich gesagt, denn es gab so viele Überholmanöver und so viel Spaß."
"Wir sollten das wirklich in Betracht ziehen, und das gilt natürlich für das Format der Sprintqualifyings. Nachdem ich gesehen habe, was passiert ist, denke ich, dass sich die Frage nicht einmal wirklich stellt", findet der Ferrari-Teamchef.
GP Sao Paulo: War das unfair von Max Verstappen?
Rennen in Interlagos in der Analyse: Hätte Max Verstappen eigentlich eine Strafe kassieren müssen? Was steckt hinter der Strafe gegen Lewis Hamilton? Weitere Formel-1-Videos
Während Ferrari das Konzept der umgekehrten Startaufstellung befürwortet, ist McLaren-Pilot Daniel Ricciardo der Meinung, dass dadurch die Bedeutung eines Rennsiegs an einem Formel-1-Wochenende entwertet werden könnte. "Verstehen Sie mich nicht falsch, dass Lewis ganz hinten startet, macht das Rennen für die Zuschauer noch spannender. Da bin ich mir ganz sicher", sagt er.
Ricciardo: Der beste Fahrer sollte gewinnen
"Ich denke also, dass der Sprint davon profitiert hat, dass zumindest Lewis in der umgekehrten Startaufstellung stand. Es könnte nicht spannender sein, aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass ein Sieg ein Sieg sein sollte", betont Ricciardo.
"Ich weiß, dass es nur ein Sprintqualifying ist und daher weniger Wert hat, aber ich bin immer noch der Meinung, dass man, um die Ziellinie als Erster zu überqueren, der beste Fahrer sein sollte, zumindest in diesem Rennen selbst", erklärt er weiter.
© Motorsport Images
Daniel Ricciardo sieht eine umgekehrte Startaufstellung weiterhin kritisch Zoom
Das sei nicht der Fall, "wenn man es nur geschafft hat, weil man sich als Letzter qualifiziert hat, aber von der Poleposition gestartet ist. Ich weiß nicht, wie viel Genugtuung man daraus ziehen kann. Es ist also wahrscheinlich eher ein persönliches Gefühl der Zufriedenheit, das mich von der Reverse-Grid-Idee abbringen würde."
Die Formel-1-Bosse werden im Winter Gespräche mit den Teams führen, um sich auf ein Format für die sechs Sprintqualifyings zu einigen, die für die Saison 2022 geplant sind.
Eine der wichtigsten Überlegungen ist, wie man den samstäglichen 100-Kilometer Sprint spannender gestalten kann. In dem Zusammenhang soll auch überlegt werden, ob die Vergabe von mehr Meisterschaftspunkten für das Sprintqualifying eine Möglichkeit sein könnte, dem Rennen einen zusätzlichen Kick zu geben.
Neueste Kommentare