• 05.03.2004 07:49

  • von Marco Helgert

Ferrari dominierte, bleibt aber vorsichtig

Mehr als eine Sekunde nahmen Michael Schumacher und Rubens Barrichello der Konkurrenz ab, doch Ferrari bleibt zurückhaltend

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training der Saison 2004 erinnerte ein wenig an das Jahr 2002, in dem Michael Schumacher und Rubens Barrichello die Konkurrenz in Grund und Boden fuhren. Mehr als eine Sekunde bürdeten die beiden auch in Australien der Konkurrenz auf. Doch Überschwänglichkeit suchte man vergeblich, denn noch ergibt sich kein klares Bild der Leistungsverteilung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari)

Michael Schumacher sicherte sich die erste Bestzeit der Saison 2004

"Ich bin zufrieden mit der Leistung des Autos, welche unseren Erwartungen nach den Wintertests entspricht", so der Titelverteidiger. "Wir sollten aber nicht zu viel in die Rundenzeiten interpretieren, es ist noch zu früh, um ein wahres Bild der Rangfolge der Teams zu bekommen. Ich zweifel das zumindest an. Heute arbeiteten wir hauptsächlich am Setup für die Strecke. Drei Mal war ich heute neben der Piste, hauptsächlich wegen des Windes, der stark und ungleichmäßig weht. Er kann dich beim Abschätzen des Bremspunktes überraschen."#w1#

Auch Rubens Barrichello, nur wenig langsamer als Schumacher, zeigte sich zufrieden. "Ich bin glücklich mit dem Auto. Wir müssen noch mehr am Setup arbeiten, aber es hat großes Potenzial gezeigt. An diesem Wochenende wird da noch mehr kommen, das ist ermutigend. Das Auto ist für mich noch etwas neu, ich konnte es bisher nur anderthalb Tage im Trockenen fahren, ich lerne also noch. Wir hatten einen normalen Arbeitsplan für den ersten Tag, hatten die neuen Regeln für die Motoren aber im Hinterkopf. Man sollte das heutige Ergebnis nicht überbewerten, aber es ist ein guter Start in die Saison."

"Das war eine ereignisreiche Session, wenn man bedenkt, dass Michael drei Mal von der Strecke abkam", erklärte Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn. "Die Jungs haben gute Arbeit geleistet, sodass er am Ende noch einmal rausfahren konnte. In diesem Jahr müssen wir die Reifenentscheidung am Freitagabend fällen und wir haben genug Daten, um die Wahl zu treffen, auch wenn die Strecke heute Morgen noch sehr schmutzig war. Die Reifen scheinen gut und konstant zu sein, auch das Auto erscheint okay."

"Heute war der Start zur längsten Meisterschaft der Geschichte, 18 Rennen", so Teamchef Jean Todt. "Die neuen Regeln haben den Ablauf des Freitags beeinflusst, bei dem es nun fast nur noch um die Reifenwahl geht. Der Motor soll ja auch bis zum Ende des Rennens am Sonntag halten. Es ist immer schön, wenn zwei Ferraris auf Bridgestone-Pneus konstant vor dem Rest des Feldes liegen, aber uns ist bewusst, dass das heutige Ergebnis nicht sehr aussagekräftig ist. Morgen wird es im Qualifying ernst werden und wir wissen, wie wichtig ein guter Startplatz für das Rennen sein wird."