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  • 17.04.2011 14:16

  • von Fabian Hust

Ferrari: Die Hoffnung von Malaysia verpuffte in China

Von einem Schritt nach vorn war bei Ferrari beim Großen Preis von China nichts mehr zu sehen, die Italiener orten die Schwäche an der Aerodynamik-Front

(Motorsport-Total.com) - Im Rennen zum Großen Preis von China zeigte sich nicht das Bild, das man aus dem Qualifying kannte. Ferrari konnte teilweise mit Red Bull und McLaren mithalten. Am Ende mussten sich Felipe Massa und Fernando Alonso in Schanghai aber mit den Positionen sechs und sieben zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa kam eine Position vor seinem Teamkollegen ins Ziel

"Es ist wirklich schade, dass wir es nicht geschafft haben, auf einer besseren Position ins Ziel zu kommen", so Massa. "Es scheint, als finden wir nach dem Qualifying im Rennen ein anderes Auto vor. Gestern waren wir nicht konkurrenzfähig, heute haben wir bis zum Ende mit dem Führenden gekämpft. Unglücklicherweise konnten wir uns auf den harten Reifen gegen Ende nicht mehr verteidigen."

"Was die Strategie betrifft, so ist es einfach zu sagen, dass wir nicht auf der richtigen unterwegs waren. Aber wir sind ein Team, und wir fällen unsere Entscheidungen zusammen. Vettel traf dieselbe Entscheidung wie wir, und wir hatten schon eine ähnliche Geschwindigkeit."

"Womöglich hätten wir auf das Podium kommen können, aber wir müssen uns zusammen mit den Ingenieuren alle Details anschauen. Ich bin mit meinem Rennen glücklich, ich denke, dass es in diesem Jahr mein bestes war, und vielleicht sogar das Beste inklusive dem vergangenen Jahr. Wir müssen herausarbeiten, wie wir das Auto verbessern können, besonders im Qualifying."

"Ich hatte einen schlechten Start", so Alonso. "Felipe schaffte es, an mir vorbei zu kommen, und einem Force India wäre beinahe dasselbe gelungen. Es war dann in der ersten Runde ein guter Kampf. Nach dem ersten Boxenstopp verlor ich hinter Michael zu viel Zeit, so verloren wir den Anschluss an die führende Gruppe."

"Am Ende des Rennens fand ich mich selbst wieder kämpfend mit ihm, allerdings mit umgedrehten Positionen. Einmal mehr war es ein guter Kampf, aber ich hätte es vorgezogen, diesen im Kampf um eine Platzierung auf dem Podium durchzuführen, weniger im Kampf um die siebte Position."

"Unglücklicherweise war unsere Geschwindigkeit im Rennen zu langsam. Ich denke nicht, dass eine andere Strategie daran etwas geändert hätte. Ich hatte in meiner Karriere schon bessere Sonntage, aber ich werde nicht demotiviert sein oder an Zuversicht verlieren. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen, um an die Spitze zu kommen. McLaren und Mercedes haben es geschafft, und es gibt keinen Grund, warum wir nicht glauben sollten, dass uns dasselbe gelingt."

"Klarerweise ist die Aerodynamik im Moment unsere Achillesferse, daran müssen wir am meisten arbeiten. Vor acht Tagen haben wir in Malaysia ermutigende Zeichen gesehen, aber das war hier nicht der Fall. Das Auto hat sich nicht verändert, während andere Fortschritte erzielt haben."

"14 Punkte sind definitiv nicht das, was wir wollten, was wir von diesem Rennen mitnehmen wollten", so Teamchef Stefano Domenicali. "Es gibt keinen Grund zu leugnen, dass wir enttäuscht sind. Wir müssen die Art und Weise sorgfältig studieren, wie sich dieses Rennen entwickelt hat, und verstehen, warum wir zu Beginn konkurrenzfähig waren, vor allem mit Felipe. Nach rund zwei Drittel des Rennens sahen wir, dass andere konkurrenzfähiger ins Ziel kamen als wir."

"Vom strategischen Standpunkt her denke ich nicht, dass sich etwas geändert hätte, wenn wir anstatt zwei drei Boxenstopps durchgeführt hätten. Wenn die endgültigen Ergebnisse solch geringe Abstände zeigen, hätten ein paar Zwischenfälle ausgereicht, um den Unterschied auszumachen. Und rückblickend ist das auch immer leicht zu sagen."

"Felipe fuhr ein großartiges Rennen und kämpfte bis zur Schlussphase um eine Position auf dem Podium, lag 15 Sekunden hinter dem Sieger zurück. Fernandos Rennen wurde durch sein Duell mit Michael nach seinem ersten Boxenstopp beeinträchtigt."

"Diese Meisterschaft hat nicht so begonnen, wie wir dies wollten oder erhofft hatten. Unser Auto muss seine Leistung definitiv verbessern, besonders im Qualifying. Wir müssen während den kommenden Wochen sehr hart arbeiten, besonders an der Aerodynamik."

"Wir wissen, dass unsere Probleme nicht gelöst werden können, indem man mit dem Zauberstab schwingt, schon gar nicht auf einen Schlag, besonders, da unsere Gegner nicht herum sitzen und Daumen drehen werden. Gleichzeitig müssen wir einen Schritt in die richtige Richtung machen, und das schon beim kommenden Rennen."

"Nach drei Rennen ist es klar, dass unsere Priorität darauf liegt, zu versuchen, die Leistung unseres Autos zu verbessern", bilanziert Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Heute haben wir uns für eine Zwei-Boxenstopp-Strategie entschieden, und nun müssen wir sorgfältig die Entwicklung des Rennens anschauen, um zu verstehen, ob eine veränderte Wahl etwas verändert hätte. Im Moment sieht es nicht danach aus."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von China, Sonntag


"Sowohl Felipe als auch Fernando absolvierten zwei Stopps, verwendeten im Schlussteil des Rennens den harten Reifen. Unglücklicherweise war die Abnutzung an unserem Auto beträchtlich, und Felipe schaffte es nicht, die Attacken jener Fahrer hinter sich abzuwehren."

"Fernando kämpfte mindestens acht Runden lang mit Schumacher, und seine Reifen litten darunter so stark, dass er nicht in der Lage war, so viel Druck zu machen wie er wollte, als er erst einmal eine freie Bahn vor sich hatte."

"Gegen Ende hatte auch er zu kämpfen und schaffte es gerade, den siebten Rang zu festigen. Wir haben eine Menge Arbeit zu erledigen und müssen in dieser Situation cool bleiben. In dieser Saison liegt noch ein weiter Weg vor uns, die Dinge können sich schnell ändern."