Ferrari deklassiert Konkurrenz zum Auftakt

Schumacher und Barrichello nahmen dem Rest im ersten Freien Training zwei Sekunden ab ? Trulli schnellster Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Paukenschlag begann heute in Melbourne die neue Formel-1-Saison: Weltmeister Michael Schumacher fuhr im ersten Freien Training Bestzeit vor Rubens Barrichello und bewies damit das Potenzial des als konservativ eingeschätzten Ferrari F2004. Der drittplatzierte Renault-Pilot Jarno Trulli lag bereits um Welten zurück.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hatte im ersten Training 2004 leichtes Spiel...

Aufgrund des neuen Reglements herrschte trotz der hervorragenden Bedingungen relativ wenig Verkehr, weil die Teams darauf bedacht sind, am Freitag die Motoren nicht unnötig zu strapazieren. Trotz dieser vorsichtigen Vorgehensweise rollte Sauber-Pilot Felipe Massa gleich zu Beginn mit einem Defekt aus ? nach Auskunft des Rennstalls handelte es sich um Probleme mit dem Öldruck. Für die Bergung des Fahrzeugs musste sogar kurz unterbrochen werden.#w1#

Niemand konnte Ferrari auch nur annähernd gefährden

Die Akzente setzte in den ersten 60 Minuten der neuen Saison ganz klar das Ferrari-Team: Michael Schumacher kam auf eine Zeit von 1:25.127, fuhr allen gleich von der ersten Runde an problemlos um die Ohren. Rubens Barrichello wäre vermutlich sogar schneller gewesen, brach seinen letzten Run aber mit deutlich besserer Zwischenzeit ab. Trotzdem nahm Ferrari der Konkurrenz ungefähr zwei Sekunden ab ? mit insgesamt nur 13 Runden!

Mercedes-Sportchef Norbert Haug machte in einer ersten Reaktion die Reifensituation für den massiven Rückstand der Michelin-Verfolger verantwortlich, zeigte sich aber nicht verwundert darüber, dass zunächst nicht mehr gefahren wurde. Selbst Grand-Prix-Neulinge wie Christian Klien (Jaguar-Cosworth/19.) oder Gianmaria Bruni (Minardi-Cosworth/23.) drehten nicht einmal zehn Runden, obwohl sie im Albert Park noch nie gefahren sind.

Im Mittelfeld etablierte sich zunächst Renault als fixe Größe, was Jarno Trulli als Dritter unterstrich, aber auch BMW-Williams lieferte mit den Plätzen sechs (Montoya) und sieben (Schumacher) eine solide Leistung ? freilich klar im Schatten Ferraris ? ab. Jenson Button, Testfahrer Anthony Davidson (beide BAR-Honda) sowie Lokalmatador Mark Webber (Jaguar-Cosworth) rundeten den elitären Kreis der besten Zehn ab.

Auch Räikkönen zunächst hoffnungslos unterlegen

Mit mehr als drei Sekunden Rückstand belegte "Silberpfeil"-Hoffnung Kimi Räikkönen den zwölften Platz, der Finne drehte jedoch auch nur fünf Runden. Hinter ihm reihten sich Sato (BAR-Honda), da Matta (Toyota), der sich einmal drehte, Fisichella (Sauber-Petronas), Panis (Toyota), Heidfeld (Jordan-Ford), Wirdheim, Klien (beide Jaguar-Cosworth) sowie Pantano (Jordan-Ford) ein. Die besten 20 Piloten waren insgesamt durch 5,4 Sekunden voneinander getrennt.

Das Schlusslicht bildete erwartungsgemäß das Minardi-Team, welches selbst auf die schlechtesten Mittelfeld-Zeiten noch deutlich mehr als zwei Sekunden einbüßte und damit noch klarer unterlegen zu sein scheint als in den letzten Jahren. Insgesamt lässt sich das Kräfteverhältnis aber noch nicht definitiv einordnen, ein erster Anhaltspunkt ist jedoch gesetzt...