• 25.08.2006 12:57

Ferrari besteht auf Fahrerbekanntgabe in Monza

Michael Schumacher wünscht sich noch mehr Bedenkzeit für seine Zukunftsentscheidung, Ferrari scheint dies aber abzulehnen

(Motorsport-Total.com/sid) - Zwischen Michael Schumacher und seinem Arbeitgeber Ferrari bahnt sich ein Tauziehen um die sportliche Zukunft des Königs der Formel 1 an. Nachdem der siebenmalige Weltmeister angedeutet hatte, die Entscheidung über seinen möglichen Rücktritt noch weiter hinauszögern zu wollen, bestätigten die Roten demonstrativ den Termin der Fahrervorstellung für das Rennen am 10. September in Monza.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher möchte über seine Zukunft noch etwas länger nachdenken

"Für Ferrari hat sich nichts geändert", sagte Luca Colajanni am Rande des Großen Preises der Türkei dem 'sid'. Allerdings hielt der Ferrari-Pressesprecher eine kleine Hintertür für ein mögliches Umdenken in der Chefetage offen: "Das ist der Stand von diesem Freitag." Schumacher hatte seinen Arbeitgeber mit einer Aussage in Istanbul zuvor unter Druck gesetzt: "Ich habe noch keine Entscheidung getroffen. Vielleicht kriege ich ja noch mehr Zeit."#w1#

Möglicherweise will Schumacher so lange warten, bis die Titelentscheidung gefallen ist - im Falle des achten Weltmeistertitels hatte Manager Willi Weber seinem Schützling schon zuvor einen Rücktritt empfohlen. Allerdings gibt es auch Anzeichen, dass die Besetzung der zweiten Fahrerposition für 2007 eine Schlüsselrolle für den 37-Jährigen spielen könnte. Allgemein wird damit gerechnet, dass Ferrari in zwei Wochen den schnellen Finnen Kimi Räikkönen als neuen Fahrer vorstellen will.

"Es ist mir egal, wie mein Teamkollege heißt." Michael Schumacher

Die finnische Zeitung 'Ilta Sanomat' hatte schon vor geraumer Zeit spekuliert, dass der "Iceman" einen Fünfjahresvertrag bei Ferrari mit einer angeblichen Jahresgage von 30 Millionen Euro unterzeichnet hat. Laut Informationen des britischen Fachmagazins 'BusinessF1' will Schumacher aber nur mit seinem derzeitigen Teamkollegen Felipe Massa weiter für die Italiener fahren und damit seine Karriere fortsetzen. Das habe er Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo persönlich mitgeteilt, bei dem nun die endgültige Entscheidung liege. Offiziell dementiert "Schumi", dass er zum Ausklang seiner Karriere das Kräftemessen mit Räikkönen scheut: "Es ist mir egal, wie mein Teamkollege heißt."

Der Räikkönen-Kontrakt könnte angeblich zwar gegen eine Millionen-Abstandszahlung aufgelöst werden, aber der Finne gilt bei Ferrari als Mann für die Zukunft: "Es gibt nichts, was gegen eine starke Fahrerpaarung spräche", hatte di Montezemolo vor geraumer Zeit auf die Frage nach einem Fahrerduo Schumacher/Raikkönen erklärt. Ob er sich den Wünschen des Ferrari-Helden Schumacher allerdings verschließen kann, darf bezweifelt werden. Di Montezemolo: "Michael weiß: Sollte er seine Karriere fortsetzen wollen, wären wir entzückt, weiter mit ihm arbeiten zu können."