Ferrari auch zum Auftakt in Malaysia dominant

Ohne weiche Reifen fuhr Felipe Massa im ersten Freien Training Bestzeit vor den Silberpfeilen - Rosberg als bester Deutscher Fünfter, Schumacher Neunter

(Motorsport-Total.com) - 31 bis 34 Grad Luft-, mehr als 40 Grad Asphalttemperatur und eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 60 Prozent machten heute Morgen schon das erste Freie Training zum Grand Prix von Malaysia zu einer wahren Hitzeschlacht für Mensch und Material - dabei war das erst der Anfang, werden an diesem Wochenende noch weit extremere Bedingungen erwartet.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa demonstrierte im ersten Freien Training die tolle Ferrari-Pace

Am Kräfteverhältnis änderte sich gegenüber den Testfahrten in der vergangenen Woche nichts Entscheidendes, Ferrari blieb die dominierende Kraft: Felipe Massa (17 Runden) fuhr trotz eines zwischenzeitlichen Ausritts in 1:34.972 Minuten Bestzeit, unterbot damit die schnellste Testzeit um etwa drei Zehntelsekunden. Besonders bemerkenswert: Der Brasilianer, nach seinem sechsten Platz von Australien sehr siegeshungrig, musste dafür noch nicht einmal die weichen Reifen aufziehen.#w1#

Alonso diesmal schneller als Hamilton

Fernando Alonso (+ 0,248/24 Runden) und Lewis Hamilton (+ 0,740/22 Runden) stellten ihre Silberpfeile auf den Plätze zwei und drei ab, wobei Hamilton wieder gut mit seinem Teamkollegen mithalten konnte, bis er im allerletzten Run mit zwei Rädern in der Wiese landete. Auch Alonso blieb nicht fehlerfrei, erwischte aber wenigstens mit weichen Reifen eine tolle letzte Runde, womit seine vorherigen zwei Ausritte schnell wieder vergessen waren.

Auftaktsieger Kimi Räikkönen spulte ganz cool sein Programm ab, fuhr 20 Runden und hatte am Ende 0,807 Sekunden Rückstand. Allerdings zeigte er seine Klasse, als er gleich beim ersten Versuch Bestzeit fuhr und sich auch von einem rauchenden Heck in der Boxengasse nicht irritieren ließ. Insgesamt war also Ferrari wieder dominant, denn Massa/Räikkönen ließen sich am Ende nicht dazu verleiten, die weicheren Pneus - neuerdings mit weißer Rille markiert - aufziehen zu lassen.

Rosberg als Fünfter bester Deutscher

Aus deutscher Sicht sorgte Nico Rosberg mit Platz fünf für das Highlight der Session, obwohl sein Williams-Toyota FW29 leicht zum Übersteuern neigte - wie fast das gesamte Feld. Rosberg fehlten unterm Strich nach 21 Runden lediglich 1,336 Sekunden auf die Bestzeit. Auch Teamkollege Kazuki Nakajima (8./+ 1,913/15 Runden) war stark unterwegs, sieht man einmal von einem unnötigen Dreher in der Zielkurve ab, durch den er wertvolle Fahrzeit verlor.

Ins Williams-Toyota-Sandwich zwängten sich Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 1,550/20 Runden) und Jarno Trulli (Toyota/+ 1,625/25 Runden). Auch Trullis Teamkollege Ralf Schumacher war solide unterwegs, lag lange an fünfter Position, nistete sich schlussendlich mit 2,080 Sekunden Rückstand nach 22 Runden an neunter Stelle ein. Abgerundet wurden die Top 10 von Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 2,149/12 Runden).

David Coulthard (Red-Bull-Renault/+ 2,512/7 Runden) stand bis kurz vor Ablauf der Zeit in der Box, griff dann aber doch noch ins Geschehen ein und wurde Elfter. Damit ließ er neben Sebastian Vettel (12./BMW Sauber F1 Team/+ 2,865/39 Runden) auch die Renault-Piloten Heikki Kovalainen (14./+ 3,171/24 Runden), der über Untersteuern in schnellen Kurven klagte, und Giancarlo Fisichella (15./+ 3,328/26 Runden) hinter sich.

Bridgestone-Reifen

Die neue Markierung der weicheren Reifen bewährte sich heute auf Anhieb Zoom

Sutil deutlich schneller als Teamkollege Albers

Fisichella sorgte übrigens auch für die Schrecksekunde der Session, als er nach einem Fahrfehler von der Ideallinie ging und dabei fast einen Konkurrenten gerammt hätte. Außerdem qualmte in der Box einmal seine Bremse rechts hinten. Insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der tapfere Adrian Sutil (+ 3,748/29 Runden) mit seinem Spyker-Ferrari F8-VII erstaunlich gut mit dem Weltmeisterteam mithalten konnte.

Ansonsten fiel vor allem Honda negativ auf: Das Werksteam mit Rubens Barrichello (19./+ 4,262/21 Runden) und Jenson Button (20./+ 4,359/17 Runden) muss sich bis zum Rennen wohl noch einiges einfallen lassen, während auch Super-Aguri-Honda die Performance von Australien bisher bei weitem nicht wiederholen konnte. Takuma Sato (10 Runden) war somit als 17. mit 3,994 Sekunden Rückstand bester Vertreter der japanischen Flotte.