• 02.11.2023 17:24

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Fernando Alonso verärgert über Gerüchte: "Muss Konsequenzen haben"

Was der frühere Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso zu den aktuellen Spekulationen um einen Wechsel zu Red Bull sagt und was er von Brasilien erwartet

(Motorsport-Total.com) - Wechselt Fernando Alonso in der Formel-1-Saison 2024 zu Red Bull? Oder hört er vielleicht komplett auf? Das und mehr wird vor dem Grand Prix von Sao Paulo in Brasilien spekuliert. Alonso selbst verneint all das und meint schlicht: "Ich habe nichts dazu zu sagen. Das sind nur Gerüchte. Normale Fahrerlager-Gerüchte von Leuten, die witzig sein und neue Follower kriegen wollen. Irgend sowas. Aber ich spiele da nicht mit."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Bei Gerüchten um seine Person sieht Fernando Alonso rot ... Zoom

Ihn ärgere, was da gerade passiere, sagt Alonso weiter. "Ich schätze alle Journalisten, die hier sind. Professionelle Leute, die seit vielen Jahren in der Formel 1 dabei sind. Man hat Respekt voreinander, und genau so sollte es auch sein. Aber die Gerüchte stammen von Leuten, die nicht hier im Raum sind. Die wollen nur witzig sein, aber es ist nicht lustig, wenn sie solche Spielchen spielen."

Denn der Spaß sei vorbei, wenn dergleichen impliziere, es sei nicht weit her mit seiner Loyalität für den aktuellen Arbeitgeber, so Alonso. Er meint weiter: "Ich werde schon dafür sorgen, dass das Konsequenzen hat." Und auf die Frage, wie genau diese Konsequenzen aussehen könnten: "Keine Fragen." Womit Alonso vielleicht einen Boykott weiterer Medientermine andeutet, doch das bleibt unklar.

Warum 2023 nicht so schlecht ist wie die aktuelle Lage

Klar wird indes seine Haltung zur aktuellen Situation bei Aston Martin, denn sportlich sei man "nicht so gut wie gewünscht", erklärt Alonso. "Natürlich sind wir nicht zufrieden. Aber wir befinden uns in der Übergangsphase, um hoffentlich in der Zukunft ein ernstzunehmendes Team zu sein."

"Wir haben dieses Jahr schon sieben Podestplätze und 200 Punkte mehr als 2022 erzielt. Damit sollten wir zufrieden sein. Man darf nicht gleich dramatisch werden, wenn die Saison 2023 an sich ja ein großer Erfolg für uns war."

Die Rennen seit der Sommerpause aber waren ein herber Rückschlag für Aston Martin: Einzig in Zandvoort holte Alonso ein Podium, fuhr anschließend nur bei drei von sechs Rennen in die Punkte.

Verzettelt sich Aston Martin mit den Updates?

Dass zuletzt in Austin und Mexiko nicht viel gelaufen sei, das schiebt Alonso auch auf die jüngsten Updates für den AMR23 und die Tatsache, dass sein Team "viel experimentiert" habe mit den neuen Teilen. Vom Rennwochenende in Brasilien erhofft er sich daher vor allem "Normalität".

Alonso: "Die aktuellen Autos sind sehr komplex. Es ist immer eine Kombination. Denn einerseits musst du das Set-up für jede Strecke optimieren. Dann kommt es auch unheimlich auf deine Pace im Qualifying an, so eng wie das Feld aktuell ist."

"Wenn du vorne dabei bist, dann kannst du das Tempo dort mitgehen. Wenn du aber hinten stehst, dann versaut dir der Verkehr den Abtrieb, die Reifen, die Temperaturen und dergleichen. Schon Kleinigkeiten können einen gewaltigen Unterschied ausmachen."

Aston Martin laut Alonso "nicht im Panikmodus"

Dass Aston Martin derzeit vermehrt hinten stehe, führe aber intern nicht zu Besorgnis. "Wir sind auch nicht im Panikmodus unterwegs", beteuert Alonso. "Wir wissen: Die Pace ist da. Das haben wir in Austin gesehen. Es gelingt uns in letzter Zeit aber nicht, alles an einem Wochenende auf den Punkt zu bringen."


Nach Red-Bull-Gerücht: Warum Alonso jetzt stinkig ist! | Donnerstag GP Brasilien 2023

Ein X-Posting eines Journalisten hat vor dem Rennwochenende in São Paulo eine Welle der Spekulationen in Gang gesetzt. Weitere Formel-1-Videos

Sein Team habe einfach "mehr Probleme als zu Saisonbeginn", gleichzeitig sei das Feld "enger zusammengerückt", sagt Alonso. "Am Anfang warst du mit einem Zehntel mehr Rückstand noch Fünfter, aber jetzt sind gleich drei, vier Positionen weg. Wir sind also jetzt viel mehr am Limit."

Die technischen Updates könnten all das nochmals verzerren. Was also hat sich Aston Martin für Brasilien überlegt? Alonso spricht von einem Kompromiss aus alten und neuen Teilen: "Ich glaube, wir haben jetzt eine klare Vorstellung und bessere Schlussfolgerungen, welche Teile des Pakets an bestimmten Stellen besser funktionieren."

Das Wetter als Chance für Alonso in Brasilien?

Außerdem spiele womöglich das Wetter eine Rolle. Etwaiger Regen könnte Alonso und Aston Martin eine Chance bieten. "Andererseits wollen wir ein möglichst normales Wochenende, um mehr über unser Auto zu lernen. Also warten wir ab", sagt Alonso. "Ich bin bereit für alles. Und ich erwarte reichlich Action."

Zufrieden abreisen würde er mit einem Top-5-Ergebnis, meint er. "Es braucht ein gutes Qualifying, dass wir gleich vorne mit dabei sind, und dann ein gutes Rennen."