• 24.07.2007 12:08

Fernando Alonso und Renault

Spanische Medien spekulieren, dass Fernando Alonso im kommenden Jahr zu seinem alten Arbeitgeber Renault zurückkehren könnte

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Wochen gab es Gerüchte, wonach Fernando Alonso wieder zu Renault zurückkehren möchte, weil er sich bei McLaren-Mercedes nicht wohl fühlt. Bei den Franzosen wäre man froh, würde der Spanier zum Team zurückkehren. "Er ist ein verdammt guter Fahrer und wir wären glücklich, wieder bei uns zu haben", so Renaults Chefingenieur Pat Symonds gegenüber dem 'F1 Racing'-Magazin.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso steht weiterhin im Zentrum wilder Gerüchte

Nach Aussage des Briten habe Alonsos Entscheidung zum Teamwechsel vor allem mit der zeitweise ungewissen Zukunft von Renault in der Formel 1 zu tun gehabt: "Es gab heftige Gerüchte, ich kritisiere ihn also absolut nicht dafür, dass er die Entscheidung getroffen hat, uns zu verlassen." Er kenne jedoch Ingenieure, die Renault verlassen hätten und dann wieder zurückkehrten, weil sie bei ihrem neuen Arbeitgeber nicht glücklich gewesen waren.#w1#

Nun träumt angeblich auch Renault-Teamchef Flavio Briatore von einer Rückkehr des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters in sein Team, der einst ihn als Manager überging und auf eigene Faust Verhandlungen mit McLaren-Mercedes aufnahm und bei den "Silberpfeilen" unterschrieb.

Wie 'auto, motor und sport' berichtet, wollten die Franzosen eigentlich am 31. Juli ihre Fahrer informieren, wer für das Team 2008 fahren darf. Nelson Piquet Junior hatte sich schon gute Chancen ausgerechnet, entweder den Platz von Giancarlo Fisichella oder jenen von Formel-1-Neuling Heikki Kovalainen zu ergattern, sollte der Finne nicht die von ihm erwartete Leistung bringen.

Der Brasilianer durfte zuletzt häufiger testen als Stammfahrer Giancarlo Fisichella, der sich bereits nach Alternativen umschaut. Der Italiener musste sich zuletzt mehrmals dem aufstrebenden Kovalainen geschlagen geben und gilt wegen seines Alters von 34 Jahren als Auslaufmodell. Beide Fahrer - auch Piquet Junior - sollen beim Williams-Team angeklopft haben, wo man darauf spekuliert, Alexander Wurz ersetzen zu können, falls Renault die Türen verschließt.

Briatore hat nun beschlossen, die Entscheidung zu verzögern - offiziell, weil er abwarten möchte, bis der Renault R27 konkurrenzfähiger ist, damit er die Leistung seiner Fahrer besser beurteilen kann. Der Italiener soll aber auch hoffen, dass sich Alonso bei seinem neuen Arbeitgeber derart unwohl fühlt, dass er zu seinem alten Arbeitgeber zurückkehren möchte. Entsprechende Berichte machen weiterhin die Runde. Alonso hingegen beteuert, dass er seinen Vertrag mit McLaren-Mercedes erfüllen wird.

Insider erachten die Chancen eines vorzeitigen Teamwechsels zudem als sehr gering. Teamchef Ron Dennis würde eine saftige Ablöse fordern, die Renault kam zahlen dürfte, da die Franzosen mit einem vergleichsweise geringen Budget operieren und das Geld lieber in die Entwicklung des Autos stecken. Zudem bietet McLaren-Mercedes das derzeit beste technische Paket an, auch wenn sich innerhalb eines Jahres viel ändern kann, wie McLaren-Mercedes feststellen durfte und Renault feststellen musste.

Alonso bräuchte also einen anderen Grund, um das Team zu verlassen - wenn er das denn überhaupt tun möchte. Die spanische 'AS' spekuliert, dass ihm die am Donnerstag stattfindende Anhörung des Teams vor dem Automobilweltverband FIA dabei "helfen" könnte. Sollte der Rennstall wegen der "Spionage-Affäre" bestraft werden und auch Alonso Punkte aberkannt werden, könnte er wegen Imageschädigung ohne Eigenverschulden kündigen. Briatore könnte also noch abwarten, welche Möglichkeiten sich durch eine etwaige Bestrafung des Teams ergeben...