Fernando Alonso: Neues Reglement entscheidet über Rücktritt

McLaren-Star Fernando Alonso erklärt, wie neue Regeln den Rücktritt verhindern könnten, und dementiert Ron Dennis' Aussage, eine Auszeit wäre Thema gewesen

(Motorsport-Total.com) - Wie lange tut sich Fernando Alonso die Formel 1 noch an? Der zweimalige Weltmeister fährt seit einem Jahr mit McLaren hinterher, und auch die Tests deuten nicht gerade darauf hin, dass der 34-Jährige bald um Siege oder gar den Titel mitfahren wird. Aber wovon macht der Spanier seine Zukunft in der Königsklasse abhängig?

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Nur eine Momentaufnahme: In Brasilien lagerte Fernando Alonso die Beine hoch Zoom

"Ich werde die Antwort nächstes Jahr wissen, denn die Autos werden sich radikal ändern", spielt er gegenüber 'Cadena Ser' auf das geplante neue Reglement für die Saison 2017 an. Wie das jedoch genau aussehen wird, ist momentan unklar - die Teams konnten sich bislang wegen persönlicher Interessen auf keinen Reglemententwurf einigen. "Wenn es Spaß machen wird, diese Autos zu fahren, dann ist das für jeden Fahrer attraktiv."

Die aktuelle Formel 1 findet Alonso, der 2017 in sein letztes Vertragsjahr mit McLaren geht, hingegen nicht besonders attraktiv. "Man könnte diese Autos fahren, bis man 50 Jahre alt ist", hinterfragt er den Status der Formel 1 als Königsklasse. "Niemandem gefällt das. Die Rundenzeiten sind viel langsamer, die Autos wiegen 120 Kilogramm mehr als vor sieben, acht Jahren, der Sound hat sich verändert, und die Pirelli-Reifen haben die Rennen geändert."

Während die Formel 1 in seinen Anfangszeiten so kräfteraubend war, "dass man wegen der physischen Belastungen einige Nächte nicht schlafen konnte", sind die aktuellen Boliden keine Herausforderung mehr: "Wir sind damals Rundenzeiten von 1:16 Minuten gefahren, heute fahren wir 1:26."

Während Alonso in der Vergangenheit immer wieder betonte, dass er nur dann in der Formel 1 bleibe, wenn er die Perspektive auf einen dritten WM-Triumph sieht, will er nun von einem Rücktritt oder einer Auszeit wegen des nur nicht konkurrenzfähigen McLaren-Honda-Projekts nichts mehr wissen.


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Und das, obwohl Teamboss Ron Dennis sogar bestätigte, dass eine einjährige Auszeit des ehemaligen Ferrari-Stars während der vergangenen Saison einmal Thema war. "Ich habe darüber nachgedacht", wehrt sich Alonso. Und erklärt seinen Standpunkt: "Ich halte mich nicht für den talentiersten Fahrer im Feld, aber ich denke, dass ich zu denen zähle, die am härtesten für die Ergebnisse gearbeitet habe, die ich in den vergangenen 16 Jahren einfuhr. Ein Rückzug oder ein Rücktritt sind für meinen Charakter undenkbar."

Generell sei er trotz ausbleibender Erfolge derzeit glücklich: "Erfolg ist etwas sehr temporäres, und das Ziel ist es, bei dem, was man tut, glücklich zu sein, denn dann bringt man auch immer bessere Leistungen. Und das ist mir in den vergangenen Jahren gelungen."