Fernando Alonso fiebert seinem Comeback entgegen
Ex-Minardi-Fahrer und Renaults ehemaliger Testfahrer Fernando Alonso fiebert seinem Aufstieg zum Einsatzpiloten entgegen
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso mag zwar erst 21 Jahre alt sein, aber der junge Spanier verfügt bereits über eine respektable Formel-1-Erfahrung. In der Saison 2001 machte er als Formel-1-Neuling bei Minardi auf sich aufmerksam, wo er für das Auto ungewöhnlich gute Platzierungen herausfuhr und auf anerkannt schwierigen Strecken gute Leistungen zeigen konnte. So fiel er in Monaco auf dem zehnten Platz liegend mit Getriebeproblemen aus und kam beim Saisonfinale in Suzuka als Elfter ins Ziel.

© Renault
Als Testfahrer ist es nicht immer spannend...
Ende der Saison lockte ihn Manager Flavio Briatore zu sich in das Renault-Team, wo er die Rolle des Testfahrers einnahm. So konnte sich der Spanier in der abgelaufenen Saison auf das Team einschießen und er lernte die Arbeit mit einem Top-Team kennen. Ferner reiste der Mann aus Oviedo zu allen Rennen, um im Falle des Falles als Ersatzfahrer einspringen zu können: "Das Testen macht schon Spaß, aber es ist frustrierend, bei den Rennen zuschauen zu müssen", so Alonso gegenüber der britischen Presse.
So ganz kann sich ein Rennfahrer mit der Rolle des Testfahrers eben nicht anfreunden: "Es ist sehr schwierig. An den Rennwochenenden wird es einem schnell langweilig. Sich das Training und Rennen im Fernsehen ansehen zu müssen, ist schon ein anderes Gefühl." Dennoch kann er seiner Testarbeit auch etwas Positives abgewinnen: "Ich habe eine Menge Kilometer abgespult und das war sehr, sehr gut für mich, da ich die Streckenerfahrung brauche. Ich habe eine Menge Dinge mit Renault gemacht und das wird für das kommende Jahr wichtig sein."
Im nächsten Jahr ersetzt Alonso Jenson Button, an dem das Team nicht mehr festhalten wollte. Stattdessen fahren nun pikanterweise im Team mit Jarno Trulli und Fernando Alonso zwei Fahrer, die Flavio Briatore managt: "Die Situation zwischen mir und Jenson hat sich im Vergleich zum Beginn der Saison komplett verändert. Wenn wir jetzt reden, dann ganz klar nicht mehr über die gleichen Themen! Solche Dinge passieren in diesem Sport und ich drücke Jenson für nächstes Jahr die Daumen", so Alonso, der versichert, dass die beiden Freunde bleiben werden.
Bei Renault wird natürlich alles etwas anders sein als bei Minardi. In dem kleinen italienischen Team gab es nicht einmal die Notwendigkeit, in die Punkte zu fahren, um eine gute Leistung zu zeigen, bei Renault jedoch wird man 2003 Podiumsplatzierungen erwarten: "Das macht mir nichts aus, das mag ich sogar", freut sich Alonso auf den Druck. "Ich kenne das Gefühl ja schon von Minardi aus dem letzten Jahr und jetzt kehre ich in das wahre Leben eines Rennfahrers zurück. Ich genieße Interviews und mag den Druck."
Nach Einschätzung vieler Experten ist Fernando Alonso einer der kommenden Superstars und ein großes Talent. Michael Schumacher nennt den Spanier immer dann, wenn man ihn fragt, wer einer seiner zukünftigen harten Gegner werden könnte. Keine Frage, bisher hat Alonso eine beeindruckende Karriere hinter sich. 1994 war er spanischer Kart-Champion, mit 17 wechselte er in die Internationale Formel-3000-Serie und siegte in Spa-Francorchamps. Und mit 19 Jahren stieg er als jüngster Fahrer der Formel-1-Geschichte in die Königsklasse des Motorsports auf. Ein Jahr später darf er bereits für ein Top-Team in der Formel 1 fahren: "Das nächste Jahr wird für mich sehr interessant sein."

