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  • 26.03.2012 09:49

  • von Roman Wittemeier

Fernandes und Formel-1-IPO: "Sollten offen sein"

Während McLaren dem angedachten Verkauf von Minderheitsanteilen an der Formel 1 skeptisch gegenübersteht, sieht Caterham-Boss Tony Fernandes Chancen

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Szene wird im Hintergrund heftig politisch gerungen. Die Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement, das unter anderem die Ausschüttung der Vermarktungserlöse an die Teams regelt, sind offenbar auf der Zielgeraden. Im Zuge dessen wurde auch bekannt, dass Bernie Ecclestone ein Initial Public Offering (IPO) an der Börse in Singapur prüfen lässt. Womöglich werden Anteile an der Formel 1 veräußert. Die Teams sollen eventuell Teile davon erwerben.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Tony Fernandes sieht die Vorschläge von Bernie Ecclestone positiv

Die IPO-Pläne kommen längst nicht überall gut an. "Wir sind sehr glücklich darüber, Teilnehmer und Team zu sein, und ich sehe keine Notwendigkeit, Anteile zu übernehmen", erteilte beispielsweise Red-Bull-Teamchef Christian Horner eine Absage. Sein McLaren-Amtskollege Martin Whitmarsh stimmt zu: "Das würde uns nichts bringen. Das ist nicht unser Business. Wir sind in erster Linie ein Rennteam. Eigentümer der Formel 1 zu werden, gehört nicht zu unseren Zukunftsplänen."

Bei kleineren Teams stößt der Vorschlag schon eher auf Gegenliebe. Lotus-Besitzer Gerard Lopez kann sich einen solchen Schritt gut vorstellen. Auch Caterham-Teamchef Tony Fernandes steht dem Vorschlag offen gegenüber. "Wenn öffentliches Geld den Sport verbessern kann, es anschließend mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht gibt, dann sollten wir das tun", so der Geschäftsmann aus Malaysia. "Solange wir nicht die Details kennen, sollten wir es nicht kategorisch ablehen", so Fernandes gegenüber der Agentur 'AFP'.

"Wir sollten uns das ganz offen anhören", meint der Caterham-Boss. Eine Veräußerung von Anteilen könnte frisches Geld in die Kassen der FOM (Formula One Management) spülen. "Ich finde, dass es doch für jeden toll sein müsste, Anteile an der Formel 1 zu halten. Was gut für die FOM ist, ist auch gut für die Teams. Und was gut für die Teams ist, ist auch wieder gut für die FOM. Ich hätte also überhaupt kein Problem mit einem Börsengang."

"Es wäre für die Teams doch toll, wenn sie einen Teil der Anteile im Streubesitz halten könnten. So ist der weltweite Trend. Bernie macht einen richtig guten Job. Zum Beispiel, dass er die Formel 1 in Großbritannien ins Pay-TV gebracht hat. Das mag nicht jedem gefallen, aber es erhöht die Einkünfte. Die Erlöse steigen und die Kosten gehen herunter. Das ist wichtig", so die Einschätzung von Fernandes. "Ich bin ein Fan davon, dass die Dinge in Bewegung bleiben."