Fernandes: "Am Ende könnte es nur noch fünf Teams geben"

Ex-Caterham-Teamchef Tony Fernandes prognostiziert ein Teamsterben, sollte die Formel 1 die Kostenspirale nicht zurückdrehen

(Motorsport-Total.com) - "Zwischen den Jahren" ziehen viele an der Formel 1 Beteiligte eine Bilanz - so auch Tony Fernandes, ehemaliger Teamchef und Anteilseigner von Caterham. Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation der Königsklasse fällt diese beim malaysischen Geschäftsmann aber alles andere als positiv aus. "Man hört von Leuten, die nicht bezahlt werden, von Lieferanten, die lange auf ihr Geld warten", so Fernandes gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Das sind sicherlich keine fröhlichen Tage."

Titel-Bild zur News: Tony Fernandes

Tony Fernandes sorgt sich um die Zukunft der Formel 1 Zoom

Die ausufernden Kosten, die viele Rennställe durch Sponsorengelder kaum noch decken können, könnten nach Ansicht von Fernandes zu einem dramatischen Teamsterben in der Formel 1 führen. "Am Ende könnte es nur noch fünf Formel-1-Teams geben, wenn dieser Weg weiter verfolgt wird", so der Ex-Caterham-Boss.

Die Befürchtung von Fernandes ist nicht unbegründet. So gilt noch lange nicht als gesichert, dass beim Saisonstart am 16. März in Melbourne tatsächlich elf Teams die Boxengasse bevölkern werden. Eine Fusion zwischen Marussia und Sauber, die eine Zeit lang ein heißes Eisen war, ist derzeit vom Tisch, doch auch andere Teams wie Lotus kämpfen nach wie vor um das wirtschaftliche Überleben und könnten sich möglicherweise nur durch einen Zusammenschluss mit einem anderen Rennstall retten.

Die von Fernandes geforderte Kostendeckelung soll nach einem Beschluss der FIA 2015 in Kraft treten. Ob und in welcher Form diese aber tatsächlich eingeführt wird, bleibt abzuwarten, denn es wäre nicht das erste Mal, dass solch ein Vorhaben scheitert. 2009 brachte Fernandes sein Team, welches damals noch Lotus hieß, unter der Vorgabe eine Kostendecklung von 45 Millionen US-Dollar pro Team und Jahr in die Formel 1. Als die gelb-grünen Fahrzeuge dann 2010 erstmals in der Startaufstellung standen, war diese Vorgabe jedoch längst Schnee von gestern.

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