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  • 22.02.2014 17:51

  • von Dominik Sharaf

Felipe wer? Williams' Nachwuchsmann lässt aufhorchen

Mit Platz vier und einer Marathondistanz auf der Uhr überzeugte Felipe Nasr bei seinem Formel-1-Debüt in Bahrain: "Wir könnten uns gar nicht mehr wünschen"

(Motorsport-Total.com) - Erst in der Nacht zum Samstag verkündete Williams per Pressemitteilung überraschend die Verpflichtung Felipe Nasrs als Test- und Ersatzpilot samt Sponsorendeal mit einer brasilianischen Großbank. Wenige Stunden später saß der ehemalige GP2-Pilot zum ersten Mal in seinem Leben in einem Formel-1-Auto: Nasr absolvierte den abschließenden Tag der Testwoche in Bahrain und überraschte als Vierter des Tagesklassements mit einer persönlichen Bestzeit in 1:37.569 Minuten (+ 4,286 Sekunden).

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr

Dank seiner Bank: Nasr hat nach seiner GP2-Zeit bei Williams angedockt Zoom

Mit 87 Umläufen fuhr der 21-Jährige so viel wie sonst nur Nico Rosberg und spulte mühelos die für seine FIA-Superlizenz erforderlichen 300 Kilometer ab. Klar, dass Nasr über beide Ohren strahlte: "Ich bin sehr glücklich, zum ersten Mal einen Formel-1-Wagen gefahren zu haben. Dass es für so viele Runden gereicht hat, macht den Tag sehr produktiv", freut er sich. Dabei war der Südamerikaner vor seiner Premiere durchaus nervös: "Es gingen so viele Dinge durch meinen Kopf, bevor ich mich ins Cockpit gesetzt habe." Letztlich gab es für ihn in der Königsklasse jedoch keine Überraschungen.

Nasr bilanziert: "Es war genau das, was ich erwartet hatte - wegen der Menge an Abtrieb, der Bremskraft und der Power ganz anders als jedes Auto, das ich zuvor bewegt hatte." Er zeigt sich mit seinem Lernprozess zufrieden und ist begeistert, hinter dem Steuer zum Fortschritt der Williams-Mannschaft beigetragen zu haben. Das beruht auf Gegenseitigkeit: "Er hat einen großartigen Job gemacht. Seine Herangehensweise war bedacht. Er gibt ordentliches Feedback, arbeitet gut mit den Ingenieuren und ist schnell. Wir könnten uns gar nicht mehr wünschen", schwärmt Rod Nelson.

Der für Testfahrten zuständige Chefingenieur betont die exponierte Stellung die Nasrs Einsatz für die Truppe aus Grove hatte: "Wir wollten ihm unbedingt Erfahrung im FW36 verschaffen, weil es wichtig ist, dass er schnell auf Touren kommt - und uns bei der Entwicklung unterstützen kann", so Nelson. Sein Resümee der ersten Bahrain-Woche ist Zucker pur: "Wir hätten zum dritten Mal über 100 Runden fahren können, wären da nicht die roten Flaggen gewesen", lobt er die Zuverlässigkeit, die auch dem Antriebsstrang von Mercedes geschuldet ist. "Es war ein guter Test, bei dem wir die meisten Arbeiten an der Zuverlässigkeit haben abschließen können."