• 24.04.2023 09:49

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Erick Gabriel

Felipe Massa und "Crashgate": Das hat er jetzt vor

Wie sich der frühere Formel-1-Fahrer Felipe Massa nach den jüngsten "Crashgate"-Enthüllungen nachträglich "Gerechtigkeit" für die Saison 2008 verschaffen will

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa legt nach bei seinem Wunsch nach einer Aufarbeitung der Formel-1-Saison 2008: Der ehemalige Ferrari-Fahrer hat laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ein Team von Anwälten um sich geschart, das für ihn die Vorgänge rund um den Singapur-Grand-Prix 2008, die "Crashgate"-Affäre und das Vorgehen der Formel-1-Verantwortlichen prüfen soll.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa will den Ausgang der WM-Saison 2008 anfechten Zoom

Denn nach den Enthüllungen des früheren Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone sieht sich Massa um den WM-Titel 2008 gebracht und hatte schon in einer ersten Stellungnahme angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Ausgang der Weltmeisterschaft 2008 einlegen zu wollen.

Diesen Worten lässt Massa nun Taten folgen - allerdings hinter verschlossenen Türen: Teil seiner Strategie ist es wohl, sich fortan nicht mehr öffentlich über den Fall zu äußern, sondern abzuwarten, welche Erkenntnisse seine Anwälte bei ihren Untersuchungen gewinnen.

Massa selbst zieht sich jedoch nicht aus der Öffentlichkeit zurück: Schon beim Miami-Grand-Prix 2023 wird er als Formel-1-Botschafter wieder im Fahrerlager erwartet.

Erste Reaktionen auf Massas Ankündigung

Als Reaktion auf Massas Vorstoß haben sich in der Zwischenzeit indes andere Protagonisten zu Wort gemeldet, allen voran der damalige Renault-Fahrer Nelson Piquet jun., dessen absichtlich herbeigeführter Unfall den "Crashgate"-Skandal ausgelöst hatte. Er gibt an, sein Team habe ihn damals "wie einen Hund" behandelt.

Vertreter des Automobil-Weltverbands (FIA) gaben rückblickend zu, noch während der Saison 2008 über die wahren Ereignisse aus Singapur in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Mangels "Beweisen" aber habe man damals nicht direkt reagieren können, so sagte es der zu dieser Zeit amtierende FIA-Präsident Max Mosley.

Auch das ist Gegenstand von Massas Nachforschungen. Konkret die Frage, ob der Weltverband anders mit dem Fall hätte umgehen müssen, nachdem er erste Informationen dazu erhalten hatte. Denn das haben FIA-Vertreter inzwischen bestätigt: Sie wussten vor dem Finalrennen 2008 in Brasilien - und damit vor der WM-Entscheidung zugunsten von Lewis Hamilton - über "Ungereimtheiten" beim Singapur-Rennen Bescheid.