• 19.04.2012 14:14

  • von Stefan Ziegler

Fahrerstimmen: "Wir verlassen uns auf die FIA"

Pedro de la Rosa (HRT) und Nico Hülkenberg (Force India) sprechen über die unsichere Lage in Bahrain und ihre Einschätzung der Situation vor Ort

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Bahrain stand schon in der Kritik, als die Formel-1-Saison 2012 noch nicht einmal begonnen hatte. Der Grund dafür war die Rennabsage aus dem vergangenen Jahr und vor allem die nach wie vor unsichere Lage im arabischen Emirat. Und selbst einen Tag vor den ersten Trainings regiert die Unsicherheit im Fahrerlager, zumal der Druck von außen zuzunehmen scheint.

Titel-Bild zur News: FIA-Flagge in Bahrain

In der Bahrain-Frage muss der Automobil-Weltverband FIA eine Antwort suchen

Die Formel-1-Piloten um Pedro de la Rosa üben sich jedoch in Zurückhaltung. "Wir machen uns keine Sorgen", sagt der Spanier gegenüber 'Autosport'. "Unsere Sicht der Dinge ist, dass wir nicht so gut über die Situation in Bahrain Bescheid wissen, als dass wir eine fundierte Meinung dazu haben könnten. Wir verlassen uns auf die Leute, die sämtliche Nachforschungen angestellt haben - die FIA."

"Mit den weiteren Details haben wir uns nicht beschäftigt", erklärt der langjährige Formel-1-Fahrer und merkt an: "Wir vertrauen darauf, dass das die Leute getan haben. Das ist das Beste, was du machen kannst, um dich von Kontroversen fernzuhalten. Wir sind Sportler und müssen auf der Strecke unsere Leistung zeigen. Punkt." Er selbst habe bisher jedenfalls nichts Außergewöhnliches festgestellt.

"Ich befolge die normalen Abläufe wie bei allen anderen Bahrain-Rennen." Pedro de la Rosa

"Ich befolge die normalen Abläufe wie bei allen anderen Bahrain-Rennen, in die ich involviert war. Bisher sind mir keine Unterschiede aufgefallen", meint de la Rosa und fügt hinzu: "Vielleicht gibt es jetzt mehr Sicherheitspersonal an den Eingängen der Hotels, doch ansonsten fiel mir nichts bewusst auf." Einigen Teammitgliedern von Force India erging es vor wenigen Stunden indes ganz anders.

Die Formel-1-Angestellten kamen mit dem Schrecken davon, als bei einer Auseinandersetzung zwischen Protestlern und der Polizei ein Molitov-Cocktail direkt neben ihrem Fahrzeug explodierte. "Wenn sich so etwas ereignet, ist das natürlich keine sichere Situation", erläutert de la Rosa, möchte aber keinen weiteren Kommentar abgeben: "Ich weiß nicht genug darüber, um mehr zu sagen."

"So etwas macht einen natürlich nachdenklich." Nico Hülkenberg

Force-India-Pilot Nico Hülkenberg zeigt sich indes ein bisschen auskunftsfreudiger: "So etwas macht einen natürlich nachdenklich", wird der junge Deutsche vom 'SID' zitiert. "Es ist nicht gut, dass wir uns mit so etwas beschäftigen müssen. Und es ist natürlich falsch, dass so etwas passiert. Wir sind eigentlich hier, weil wir Entertainment bieten wollen. Gott sei Dank ist keinem etwas passiert."

Er selbst fühle sich "okay" in Bahrain und merkt an: "Wir Fahrer sind natürlich auch mit uns und mit unserem Beruf beschäftigt. Allzu viel können und dürfen wir uns deshalb nicht mit solchen Dingen auseinandersetzen. Zumal wir sie auch nicht ändern können." Er werde abseits von Strecke und Hotel kaum draußen sein. "Und wenn was ist, wird durch die Wüste gerallyet und dann bin ich weg ..."