Fahrer uneins: Sorgt Pirellis Austin-Auswahl für mehr Stopps?

Während Hamilton, Bottas und Gutierrez mit einem lebhaften Rennen mit mindestens zwei Stopps rechnen, erwarten Perez und Grosjean eine Prozession mit einem Stopp

(Motorsport-Total.com) - Der Circuit of The Americas (CoTA) empfängt an diesem Wochenende zum dritten Mal die Formel-1-Gemeinde. Sowohl beim Premierenrennen im November 2012 (Sieger Lewis Hamilton) als auch bei der zweiten Auflage im November 2013 (Sieger Sebastian Vettel) erfreute sich die vor den Toren von Austin gelegene Anlage großer Beliebtheit bei Fahrern und Fans.

Titel-Bild zur News: Circuit of The Americas, Austin

Die Piloten rätseln: Gibt es am Sonntag am CoTA ein ödes oder ein lebhaftes Rennen? Zoom

Das abwechslungsreiche Layout der 5,513 Kilometer langen Rennstrecke stellt die Piloten vor mehr als nur eine Herausforderung. Die Zuschauer werden am gesamten Wochenende unterhalten. Überholfestivals waren die Austin-Rennen in den vergangenen beiden Jahren aber nicht. Reifenlieferant Pirelli kam sowohl 2012 als auch 2013 mit den Mischungen Hard und Medium an den CoTA. In diesem Jahr haben die Italiener die Mischungen Medium und Soft im Gepäck.

Bei Pirelli erwartet man durch den Wechsel von Hard/Medium auf Medium/Soft ein Mehr an Boxenstopps. Sowohl 2012 als auch 2013 stoppten die meisten Fahrer im Verlauf der 56 Rennrunden nur einmal. Nicht nur Pirelli, auch WM-Spitzenreiter Hamilton hofft, dass es am Sonntag mehr als einen Boxenstopp pro Fahrer und damit ein lebhafteres Rennen geben wird.

"Ich hoffe, dass er wir mehr als einen Boxenstopp einlegen werden. Ein Boxenstopp bringt einfach nicht sonderlich viel Spannung für die Fans mit sich", urteilt Hamilton. "Klar, in der Vergangenheit haben wir uns hier und da schon mal über zu hohen Reifenverschleiß beschwert", spannt der Mercedes-Pilot den Bogen zu anderen Rennstrecken. Diese Gefahr bestehe in Austin zwar nicht, aber "mindestens zwei Stopps wären für die Fans sicher gut, denn anderenfalls droht das Rennen eine Prozession zu werden", so der Titelfavorit Nummer eins.


Fotos: Großer Preis der USA, Pre-Events


Valtteri Bottas glaubt, dass eine Einstoppstrategie in diesem Jahr ohnehin nicht mehr funktionieren würde, selbst wenn Pirelli an der Kombination Hard/Medium festgehalten hätte. "Die Autos sind ganz andere als im vergangenen Jahr", spricht der Williams-Pilot auf den im Winter vollzogenen Wechsel von V8-Saugmotoren auf V6-Turbomotoren mit deutlich höherem Drehmoment an.

Auch Sauber-Pilot Esteban Gutierrez, für den Austin aufgrund der Nähe zu Mexiko das "Heimspiel" ist, bevor sein Heimatland in der kommenden Saison in den Kalender zurückkehrt, geht für Sonntag von mehr als einen Boxenstopp aus: "Ich hoffe, dass wir mehr als einen Stopp sehen werden, ganz einfach, um hinsichtlich der Strategie flexibler zu sein."


Pirelli in Austin

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Gutierrez' Landsmann Sergio Perez hingegen teilt die Meinung seiner Vorredner nicht. "Ganz ehrlich: Ich glaube, wir werden auch diesmal von den meisten Fahrern nur einen Boxenstopp sehen. Die Reifen sind einfach zu hart", kann der Force-India-Pilot in der Pirelli-Kombination Medium/Soft nicht den entscheidenden Faktor hin zu mehr Boxenstopps erkennen.

Romain Grosjean verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Pirelli-Reifen der Generation 2014 grundsätzlich härter sind als die der Generation 2013. "Im vergangenen Jahr fuhren wir hier mit Hard und Medium, jetzt fahren wir mit Medium im Soft. Unterm Strich aber ändert sich dadurch gar nichts", bemerkt der Lotus-Pilot und schließt sich der Meinung von Perez an.

Ein Stopp oder zwei Stopps? Diese Frage wird erst am Sonntag beantwortet werden.