• 24.09.2011 22:47

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Fahrer mit Sparzwang: Keine reife Leistung...

Die Top-Piloten können ihre Kollegen verstehen, dass sie im Qualifying lieber an der Box stehen, um Reifen für das Rennen zu sparen

(Motorsport-Total.com) - Der dritte Qualifying-Teil in Singapur war am Samstag nicht gerade Service an den Zuschauern. Die beiden Mercedes- und Force-India-Fahrer sparten Reifen. Nico Rosberg fuhr gerade einmal zwei Runden, Michael Schumacher eine Runde ohne Zeit, Adrian Sutil und Paul di Resta gingen erst gar nicht auf die Strecke.

Titel-Bild zur News:

Die Teams opfern teilweise das Qualifying für das Rennen

Sebastian Vettel kann verstehen, dass die Fahrer lieber ihre Reifen schon: "Für diese Jungs ist es die Hauptherausforderung, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen. Und wenn sie sich selbst wieder im dritten Qualifying-Teil finden, haben sie nicht allzu viele Reifen übrig. Ich denke, dass dies das wahre Problem ist."

"Wenn wir während eines Wochenendes mehr Reifen zur Verfügung hätten, dann würden wir mehr fahren", glaubt der amtierende Weltmeister. "In gewisser Weise gilt das auch für den Freitag. Die Zeit ist auch limitiert. Ich weiß es nicht."

"Ich glaube, dass wir nun schon seit ziemlich langer Zeit diese Regel haben. Natürlich könnte es vereinzelte Rennen wie dieses hier geben, bei denen sich die Leute entscheiden, nicht zu fahren, weil sie ihre Reifen für das Rennen schonen wollen. Aber ich denke nicht, dass dies an jedem Samstag der Fall ist."

Auch Mark Webber kann den Schau-Gedanken verstehen: "Das Problem ist, dass für die Teams die Schau generell am Sonntag stattfindet, also wollen sie Reifen sparen. Wenn wir alle mit Reifen überflutet wären, dann wären die Jungs gefahren und hätten Erfahrung gesammelt, hätten Runden abgespult, hätten sich auch für ihre eigenen Partner gezeigt."

"Es ist nicht so, dass sie in der Garage sein wollten, da sie keinerlei Benzin mehr hatten. Sie haben das aus einem bestimmten Grund gemacht, und zwar für den Sonntag. Es ist meiner Meinung nach jedoch nicht fair, Leute zu bestrafen, die sich darum kümmern, am Sonntag eine gute Leistung zu zeigen."

Auch Jenson Button wäre strikt dagegen, eine Strafe gegen jene auszusprechen, die sich dagegen entscheiden, auf die Strecke zu gehen: "So lange es keine Veränderung am Reglement gibt, wird es auch immer so sein, besonders auf einem Straßenkurs. Ich denke, man wird jedoch nie sehen, dass dies die schnellen Autos machen. Die Top-6-Autos werden immer den Kampf um den ersten Platz austragen. Aber es sind die Autos, die es gerade soeben in den dritten Qualifying-Durchgang geschafft haben."

"Es zahlt sich womöglich aus, wenn man Reifen für das Rennen spart, das hat man ja dieses Jahr bei einigen Rennen gesehen", so der McLaren-Mercedes-Pilot weiter. "Mit einem komplett frischen Satz Reifen sind ein paar Jungs von der hinteren Hälfte des Feldes oder von sogar noch weiter hinten nach vorne gekommen. Mark hat das in China geschafft, ich habe es zuvor geschafft, und auch Michael. So ist das Reglement nun einmal, und wir versuchen alles, um am Sonntag so gut wie möglich zu sein."

Auch Paul Hembery, dem Motorsport-Direktor von Pirelli, ist das Problem bewusst: "Es ist enttäuschend. Wir haben versucht, ein paar Ideen auszuarbeiten, um das aus der Welt zu schaffen. Für die Fans ist es wirklich schade, dass dies passiert. Um ehrlich zu sein, es gibt dafür keinen echten Grund, und ich sehe nicht, wie es die Rennstrategie beeinflusst, denn es sind jede Menge Reifen übrig. Es ist aus diesem Grund für die Fans enttäuschend, dass sie die Autos nicht fahren sehen."

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