• 03.07.2014 18:19

  • von Roman Wittemeier

Fahrer einig: Monza muss im Kalender bleiben

Viel Tradition, spektakuläre Rennen, leidenschaftliche Fans: Die Formel-1-Fahrer würden bei einem Abschied aus Monza viele Elemente schmerzlich vermissen

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat in den vergangenen Tagen in Italien ein regelrechtes Erdbeben ausgelöst. Mit seiner Äußerung, man werde nach 2016 wohl keinen Grand Prix mehr in Monza fahren, schockierte er die italienischen Fans und die Verantwortlichen in der Lombardei. Der bisherige Vertrag sein ein "kommerzielles Desaster", hatte der britische Formel-1-Promoter gesagt. In Italien läuteten die Alarmglocken: Rettet den Monza-Grand-Prix lautet das Motto.

Titel-Bild zur News: italienische Fans

Monza lebt und bebt: Jedes Jahr fluten die Fans nach der Zieldurchfahrt die Strecke Zoom

Vermutlich ist Ecclestone wieder in seinem typischen Verhandlungsmodus. Er erhöht den Druck mit markigen Worten und Drohungen, um später zu einer für ihn günstigeren Lösung zu kommen. Es wäre nicht das erste Mal. Aber wenn doch? Was passiert, wenn sich die Formel 1 nach 66 Jahren (seit 1950 im Kalender) tatsächlich aus Monza verabschieden würde? Für die aktuellen Piloten der Königsklasse wäre dies ein herber Schlag.

"Alles ist möglich, aber ich mag den Gedanken nicht. Strecken wie Monza und der Nürburgring sollten im Kalender bleiben", erklärt Nico Hülkenberg. "Das sind historische und großartige Strecken mit einem tollen Charakter, viel Geschichte, zahlreichen Fans und großer Unterstützung. Ich würde es gerne behalten", so der Deutsche. "Es wäre wirklich schade", stimmt Valtteri Bottas seinem Force-India-Konkurrenten zu.

Formel 1 braucht die Tifosi

"Es ist eine tolle Strecke, an die ich beste Erinnerungen habe - immerhin habe ich dort meinen GP3-Titel eingefahren. Die Strecke mit ihren langen Geraden garantiert spannende Rennen mit vielen Überholmöglichkeiten", schildert der Finne. "Monza ist ein toller Schauplatz mit großartigen Fans. Wenn wir dort nicht mehr fahren, dann ist das nicht gut für die Formel 1", meint Williams-Kollege Felipe Massa. "Wir müssen doch dort fahren, wo die Menschen unseren Sport lieben. Ich wünsche mir, dass wir noch viele Jahre dort gastieren."

"Es ist eine der Strecken alter Schule. Da steckt so viel Geschichte drin", schildert Jenson Button seine Gedanken zum möglichen Monza-Aus. "Die Fans dort lieben uns dort, sie unterstützen zwar nicht unbedingt jedes Team, aber sie sind so herrlich leidenschaftlich. Die Strecke an sich ist einzigartig, so ganz anders als andere Anlagen. Da gibt es immer gute Rennen. Es wäre wirklich schade, wenn wir dort nicht mehr fahren könnten."


Großer Preis von Großbritannien

"Man darf eines nicht vergessen: Wir machen diesen Sport für die Fans", stellt Mercedes-Pilot Lewis Hamilton klar. "Natürlich gibt es in unserem Geschäft manchmal wirtschaftliche Zwänge. Aber wir sind oft schon vor ziemlich leeren Tribünen gefahren. In Monza leben die Fans unseren Sport. Bei der Siegerehrung ist die komplette Strecke voller Menschen. Das müssen wir doch bewahren." Die Verantwortlichen in Monza kämpfen um das Rennen. In den kommenden vier bis fünf Jahren will man zehn Millionen Euro in die Modernisierung investieren.