• 16.03.2002 13:02

Fahrer bestens gerüstet für die Hitzeschlacht am Sonntag

Die vier deutschen Fahrer haben mit der Hitze in Malaysia keine Probleme und haben alle ihre eigenen Mittel um damit umzugehen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Heinz-Harald Frentzens Methode scheint ganz simpel. "Cool bleiben", antwortete der Formel-1-Pilot auf die Frage nach seinem Rezept gegen die Hitze. Nick Heidfeld trainierte vorher täglich in der größten Mittagshitze in Äquatornähe. Michael Schumacher, ohnehin als Vorzeige-Athlet der Branche bekannt, akklimatisierte sich im Fitness-Urlaub auf der Ferieninsel Langkawi.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Um nicht zu dehydrieren müssen die Fahrer in Malaysia viel trinken

Die Fahrer fühlen sich gerüstet für die extremen Bedingungen beim Großen Preis von Malaysia. Und doch bleibt das Renn-Wochenende in Sepang bei Kuala Lumpur eine Herausforderung der besonderen Art. Das "heißeste Rennen der Welt", wie es in der Werbung der Veranstalter heißt, ist ein Sauna-Grand-Prix mit Temperaturen über 30 Grad, einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 Prozent - und plötzlichen Regengüssen.

Manche Piloten verlieren bis zu drei Liter Flüssigkeit während des Rennens in Malaysia. "Es ist wichtig, am gesamten Wochenende viel zu trinken, um nicht zu dehydrieren", sagte BAR-Pilot Olivier Panis. Auch die anderen Formel-1-Arbeiter leiden unter der Schwüle. "Die Mechaniker schlaucht es am meisten. Wenn du in einer Sauna einen Motor wechseln musst, ist das hart", weiß Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Auch das Material wird mehr beansprucht als sonst. "Die Leistung des Motors wird durch Hitze und Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt", erklärte Mercedes-Motorenkonstrukteur Mario Illien, "die Feuchtigkeit
verdrängt den Sauerstoff in der Luft." Aber die Bedingungen seien für alle gleich. Öl und Wasser müssen gekühlt werden, die Elektronik-Box
ebenso.

Die Piloten sind mittlerweile so trainiert, dass sie außer der obligatorischen Wasserflasche kaum zusätzliche Hilfe benötigen. "Man
fühlt sich vielleicht nach dem Rennen etwas müder, und man schwitzt mehr. Aber die Hitze beeinträchtigt uns nicht wirklich. Deshalb trainieren wir so hart", meinte Michael Schumacher, der sich nach dem ersten Rennen in Melbourne erst an der australischen Küste und anschließend in Malaysia vorbereitete. Akklimatisieren sei wichtig. "Malaysia ist wahrscheinlich das Rennen, das einen körperlich am meisten fordert."

Sein Bruder Ralf, der dazwischen nach Hause ins Salzburger Land gereist war, schuf sich die Bedingungen künstlich. Er ließ im Fitness-Studio die Heizung hochdrehen. Nick Heidfeld war in Kuantan an der malaysischen Ostküste. "Da habe ich viel trainiert, und vor allem draußen in der größten Hitze zwischen zwei und drei Uhr", sagte der Sauber-Pilot. Im Rennen behalten die drei kühlen Kopf. Sie tragen einen Helm, der über eine Belüftung verfügt. Heidfeld: "Der Helm hat
eine ganz gute Kühlung."