• 18.06.2014 13:24

  • von Dennis Hamann

Fabio Leimer: Formel 1 oder Formel E?

Darauf hat Fabio Leimer nur gewartet: Ab sofort kann der Schweizer als Test- und Ersatzfahrer bei Marussia einsteigen, aber das Projekt steht auf der Kippe

(Motorsport-Total.com) - "Gut Ding will Weile haben", lautet ein altbekanntes Sprichwort. Für Fabio Leimer trifft das wohl besonders zu. Nach über vier Jahren in der GP2 hat der Schweizer jetzt endlich ein Angebot als Testfahrer von Marussia in der Formel 1 erhalten. "Er könne sofort einsteigen und würde eventuell auch nächstes Jahr dann ein Stammcockpit bekommen", meint sein Manager Sven-Oliver Mangold gegenüber 'bazonline.ch'. Dass dieses Engagement für den 25-Jährigen aber nicht kostenlos sein wird, ist klar. Doch Mangold will keine genauen Zahlen nennen: "Der Betrag liegt im tiefen einstelligen Millionenbereich."

Titel-Bild zur News: Fabio Leimer

Darf sich Fabio Leimer vielleicht auch bald in der Formel 1 so freuen? Zoom

Das Geld muss allerdings erst noch zusammengebracht werden. Leimers bisheriger Förderer Rainer Gantenbein ist da aber wohl aus dem Rennen. Rund 18 Millionen Franken (14,7 Millionen Euro) hat Gantenbein bereits in die Karriere seines Zöglings gesteckt. Noch im Januar sagte der Unternehmer, dass er auch bereit wäre "einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag zu zahlen", um Leimer in der Formel 1 zu sehen. Bisher hatten alle Teams aber deutlich mehr verlangt. Entsprechend winkte Gantenbein ab und bezeichnete die Königsklasse als untragbar. "Ich bin nicht mehr bereit zu investieren. Das System Formel 1 ist krank", so der 59-Jährige.

"Das ist ein Fass ohne Boden. Ich muss irgendwann den Stecker ziehen", erklärte Gantenbein damals. "Ich habe ihm die Ausbildung bezahlt und die ist jetzt abgeschlossen. Andere Sponsoren müssen jetzt ran, sonst haben alle das Gefühl, dass ich bereit wäre, immer noch mehr zu zahlen." Leimers Schicksal liegt jetzt also ganz in den Händen seines Managers Mangold. Einige Firmen in der Schweiz hätten schon abgesagt. "Die Antwort lautet immer: wir sponsern nur Teams und Ligen aber keine Einzelsportler", so Mangold.

Fabio Leimer

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Dass Leimer in zwei Wochen in Silverstone schon im Cockpit sitzt ist also eher unwahrscheinlich. "Marussia hat mir vorgeschlagen, nach Silverstone zu testen und dann das nächste Rennen anzuvisieren", so Mangold. Damit wären nochmals zwei Wochen Zeit gewonnen, bis es beim Grand Prix von Deutschland dann ernst werden würde. "Sollte es bis dahin nicht klappen, wäre die Formel E eine Alternative", meint Mangold. Die neue Rennserie startet im September und wird auf Stadtkursen ausgetragen.