F1-Training Baku: Leclerc ist Verstappen dicht auf den Fersen

McLaren legt mit den Updates deutlich zu, doch Red Bull und Ferrari dominieren das erste Training zum Grand Prix von Aserbaidschan 2023

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich die Bestzeit im ersten und einzigen Training zum Grand Prix von Aserbaidschan 2023 in Baku gesichert. In einer spannenden Schlussphase, in der die Führung mehrmals wechselte, setzte sich der WM-Leader letztendlich mit einer Bestzeit von 1:42.315 Minuten durch.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen fuhr Bestzeit im einzigen Freien Training in Baku Zoom

Doch nach drei Siegen in drei Rennen hatte Red Bull zumindest in der ersten Stunde dieses Wochenendes durchaus Konkurrenz. Vier Autos lagen am Ende in ungefähr einer halben Sekunde. Charles Leclerc, ein ausgewiesener Baku-Spezialist, war mit seinem Ferrari nur um 0,037 Sekunden langsamer als Verstappen.

Dritter wurde ein weiterer Baku-Spezialist, Sergio Perez (Red Bull/+0,139), für 'Sky'-Experte Ralf Schumacher der Favorit auf die Poleposition; gefolgt von Carlos Sainz (Ferrari/+0,584) und Lando Norris (McLaren/+0,810). Norris setzte damit ein angesichts der Updates bei McLaren aus seiner Sicht sehr erfreuliches Lebenszeichen.

Stark auch die Rundenzeit von Nyck de Vries im ebenfalls runderneuerten AlphaTauri. Nachdem bereits in Melbourne ein neuer Unterboden am Start war, gibt's für Baku jede Menge neuer Aeroteile. De Vries sicherte sich mit 1,099 Sekunden Rückstand P6 und ließ damit beide Aston Martins hinter sich.

Interessant: Fernando Alonso, bisher in drei Rennen dreimal Dritter, verzichtete im ersten Training darauf, mit Softreifen zu testen. Daher zeigte Aston Martin mutmaßlich noch nicht das volle Potenzial. Alonso belegte letztendlich mit 1,245 Sekunden Rückstand den achten Platz; Lance Stroll (+1,140) wurde mit Soft Siebter.

Dass bei Alonso im Finish nicht nur die weichen Reifen fehlten, sondern auch DRS nicht funktionierte, ist laut Teamchef Mike Krack "eine Sorge. Wir hatten in den letzten zwei Runden kein DRS, obwohl er gedrückt hat. Er kam rein in die Garage, um das zu checken. Aber auf den ersten Blick konnten wir nicht ermitteln, woran das lag."

"Es war eine hektische Session. Nicht nur die rote Flagge, sondern auch viele gelbe", sagt Krack im Interview mit 'Sky'. "Man versucht ohnehin schon, so wenig wie möglich zu testen. Die Fahrer müssen sich ja auch erst an den hohen Speed auf den Geraden und die Kurven mit den Mauern gewöhnen."

"Man versucht das, was man normalerweise in zwei Sessions macht, in einer zu machen. Was natürlich nicht geht. Das heißt, man trennt die Autos voneinander. Der eine fährt ein bisschen mehr Flügel, der andere weniger. Was natürlich nicht geht, sind Longruns. Es sind viele Fragezeichen. Aber es ist für alle gleich."

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Zwischen 13:45 und 13:48 Uhr Ortszeit in Baku (zwei Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland) war die Session unterbrochen. Pierre Gasly (Alpine) war mit kleinen Flammen und viel Qualm im Heck ausgerollt.

Laut Auskunft seines Teams musste er wegen eines Verdachts auf Hydraulikschaden auf der Strecke abstellen. Nach der roten Flagge blieb zunächst auch sein Teamkollege Esteban Ocon an der Box stehen. "Wir untersuchen vorsichtshalber ein Problem am Heck von Esteban", ließ Alpine noch während der Session ausrichten.

Für Fahrer und Teams eine ärgerliche Unterbrechung, denn aufgrund des neuen F1-Sprint-Formats gibt's in Baku nur ein einziges Freies Training. Sich in 60 Minuten einerseits auf das Qualifying am Freitagnachmittag vorzubereiten, andererseits aber auch Longruns für die Rennen am Samstag- und Sonntagnachmittag zu fahren, wäre auch ohne Unterbrechung schon eine Herausforderung gewesen.

Es waren nicht die einzigen Zwischenfälle während der Session. Yuki Tsunoda (AlphaTauri) streifte die Mauer und schleppte sich danach mit Reifenschaden an die Box. Er belegte mit 1,822 Sekunden Rückstand Rang 14. Und Kevin Magnussen (20./Haas/+5,183) rollte mit Verdacht auf ein Problem mit dem Benzindruck aus und verlor dadurch Trainingszeit.

Magnussens Teamkollege Nico Hülkenberg konnte 21 Runden absolvieren, also ein normales Programm. Ihm fehlten am Ende gut zwei Sekunden, was den 15. Platz bedeutete. Damit ließ er sogar einen der beiden Mercedes (George Russell/17.) hinter sich; Lewis Hamilton (+1,483) im anderen Mercedes wurde Elfter.

Wo kann man Qualifying, F1-Sprint und Rennen live sehen?

In Deutschland exklusiv bei Sky. Das Qualifying für das Rennen am Sonntag findet diesmal bereits am Freitagnachmittag statt. Sky überträgt ab 14:30 Uhr Vorberichte und ab 15:00 Uhr live. Das Sprint-Shootout beginnt am Samstag um 10:30 Uhr (Vorberichte ab 10:15 Uhr), der F1-Sprint dann um 15:30 Uhr (Vorberichte ab 14:45 Uhr). Start für den Grand Prix am Sonntag ist um 13:00 Uhr deutscher Zeit (Vorberichte ab 11:30 Uhr). (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten Freien Training bis zur Siegerehrung!)

Außerdem gibt's am Freitagabend auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auch eine ausführliche Nachbereitung des Qualifyings. Die Formel-1-Show mit Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll beginnt voraussichtlich um 19:15 Uhr deutscher Zeit.


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