F1-Test Barcelona 2022: McLaren am schnellsten, Problemstart für Haas

McLaren sicherte sich am ersten Testtag in Barcelona die deutliche Bestzeit vor Ferrari - Red Bull im Mittelfeld, Horror-Start für Mick Schumacher und Haas

(Motorsport-Total.com) - Kein Red Bull, kein Mercedes, kein Ferrari: Nein, McLaren hat sich die Bestzeit beim ersten Testtag der Formel 1 in Barcelona gesichert (jetzt im Liveticker nachlesen). Lando Norris drehte rund 40 Minuten vor dem Ende die schnellste Runde beim Debüt der neuen Formel-1-Generation und sorgte so für einen positiven Auftakt für McLaren.

Titel-Bild zur News: Lando Norris (McLaren MCL36) bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona 2022

McLaren schließt den ersten Testtag als schnellstes Team ab Zoom

Mit 1:19.568 Minuten fehlten dem Briten weniger als drei Sekunden auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton aus dem Vorjahr, was zeigt, wie schnell auch die neuen Formel-1-Autos sind (zum Ergebnis des heutigen Mittwochs).

Lange Zeit hielt der Vormittagsschnellste Charles Leclerc (Ferrari) die Bestzeit, musste sich in der letzten Stunde aber noch Norris um sechs Zehntelsekunden beugen. Leclerc saß zu diesem Zeitpunkt aber schon lange nicht mehr im Auto, denn am Nachmittag hatte sein Teamkollege Carlos Sainz den F1-75 übernommen, der sich Rang drei in der Tageswertung holte.

Allerdings hatte Norris als einziger der heutigen Piloten bei seiner schnellsten Runde den C4-Reifen aufgeschnallt und war damit weicher unterwegs als seine direkten Verfolger, die fast alle den mittleren C3-Reifen von Pirelli hatten.

Dazu gehörten auch die Silberpfeile: Für Mercedes gab es am Mittwoch die Plätze vier und fünf. George Russell war am Vormittag eine Zeit von 1:20.784 Minuten gefahren, Lewis Hamilton sortierte sich am Nachmittag 0,145 Sekunden hinter seinem neuen Teamkollegen ein.

Red Bull nur im Mittelfeld

Sebastian Vettel landete in seinem Aston Martin auf Platz sechs, war dabei aber ebenfalls nur am Vormittag unterwegs. Sein erstes Fazit: "In langsamen Kurven ist das Auto träge wie ein LKW. Das liegt am hohen Gewicht. In den schnellen Kurven macht es echt Spaß. Da sind wir so schnell früher", sagt er bei 'auto motor und sport'.

Und Red Bull? Die sorgten am ersten Testtag nur mit ihrem Design für Aufsehen. Denn erstmals gab es den neuen RB18 zu sehen, dessen auffällige Seitenkästen sofort ins Auge fielen.


Fotostrecke: In Bildern: Die Formel-1-Autos 2022 auf der Rennstrecke

Sportlich ließ der Rennstall aber anderen den Vortritt: Max Verstappen rodelte einmal durch den Kies und musste sich mit den härteren C2-Reifen hinter AlphaTauris Yuki Tsunoda und Alpines Fernando Alonso mit Rang neun und 2,6 Sekunden Rückstand begnügen.

Auffällig war aber auch die starke Zuverlässigkeit, vor allem bei den Topteams. Ferrari drehte problemlos mehr als 153 Runden, und auch Red Bull (147), Williams und Mercedes (je 127) kamen ohne große Probleme über den Tag. Acht von zehn Teams knackten am Mittwoch die 100-Runden-Marke.

Horror-Start für Haas

Einen desaströsen ersten Tag erlebte hingegen das Haas-Team. Nikita Masepin kam am Vormittag nur auf 20 Runden, für Mick Schumacher lief es nicht viel besser. Denn aufgrund eines Schadens am Unterboden war für den Deutschen schon nach acht Runden Schluss - kein guter Start für das Team, das seine ganzen Hoffnungen auf 2022 gesetzt hatte.

Kurz vor Schluss fuhr der Deutsche aber doch noch einmal auf die Strecke, nur um nach einem Kiesbettbesuch schnell wieder in die Garage zu fahren. Am Ende kam Schumacher auf 23 Runden, was die Gesamtzahl von Haas auf 43 brachte.

"In der Früh hatten wir ein Leck im Tank. Da ging der Benzindruck hoch und runter. Später ist eine Kühlleitung kaputtgegangen. Es sind Kleinigkeiten, die sich summieren", hadert Teamchef Guenther Steiner gegenüber 'auto motor und sport'.

"Ein paar Sachen, die hier und da dann doch etwas schwieriger geworden sind als vorgestellt", fasst Schumacher selbst zusammen. "Aber das gehört im Endeffekt zum Testen dazu. Wir haben hier ja noch zwei Tage und dann noch drei Tage in Bahrain. Von daher heißt es morgen: einfach viele Runden fahren und schauen, dass alles hält."

Schwierigkeiten auch bei Alfa Romeo

Zumindest sportlich war Schumacher ordentlich dabei: Seine Rundenzeit von 1:22.962 Minuten (+3,394 Sekunden) brachte ihn auf Rang zwölf vor Lance Stroll (13./Aston Martin), Nicholas Latifi (14./Williams), Teamkollege Masepin (15.) und Robert Kubica (16.)


Der Pole wurde nach einigen Problemen bei Alfa Romeo Letzter und kam nur auf neun Runden. Valtteri Bottas konnte jedoch am Nachmittag ein paar mehr Umläufe schaffen und sich in die Top 10 schieben. Trotzdem bildete das Team mit nur 32 Runden das Schlusslicht in Sachen Zuverlässigkeit.

Am morgigen Donnerstag geht das Testgeschehen weiter. Dann steht der zweite von drei Testtagen in Barcelona auf dem Programm.

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