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F1-Qualifying Miami: Verstappen patzt, Leclerc auf Pole!

Max Verstappen vergibt die mögliche Pole in Miami mit einem Fahrfehler auf seiner letzten Runde - Ferrari startet damit aus der ersten Startreihe

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc hat sich beim Grand Prix von Miami in den USA die Poleposition gesichert. Der Ferrari-Pilot fuhr eine Bestzeit von 1:28.796 Minuten und setzte sich damit vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz an die Spitze. Max Verstappen (Red Bull) wurde Dritter.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz, Charles Leclerc

Charles Leclerc (rechts) startet den Grand Prix in Miami von der Poleposition Zoom

Vor dem alles entscheidenden letzten Run lag Verstappen noch in Führung. Seine letzte Runde musste er aber nach einem Fahrfehler bereits im ersten Sektor abbrechen, sodass die Ferraris die Vergabe von P1 unter sich ausmachten.

Sainz lag bei der ersten Zwischenzeit noch in Führung. Am Ende hatte Leclerc aber 0,190 Sekunden Vorsprung. Mit seiner Runde war er nicht ganz zufrieden. "Sie war okay. Aber es hat gereicht. Wir beschweren uns nicht", sagt er.

Vierter wurde Sergio Perez (Red Bull) vor Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Lewis Hamilton (Mercedes), Pierre Gasly (AlphaTauri), Lando Norris (McLaren), Yuki Tsunoda (AlphaTauri) und Lance Stroll (Aston Martin).

Sebastian Vettel (Aston Martin) wurde nach einem Fahrfehler auf seiner letzten Runde 13. Mick Schumacher (Haas) belegte Rang 15.

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Wo hat Max Verstappen die Pole vergeben?

"In Kurve 4 ist ihm ein Fehler passiert", ärgert sich Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit 'ServusTV'. Und so drehte sich der Kampf um die Pole in den letzten Minuten gleich mehrere Male.

Denn als Verstappen aus dem Rennen war, fuhr zunächst Sainz überlegene Bestzeit im ersten Sektor. Damit mutete er seinen Reifen aber womöglich zu viel zu, denn hinten raus wurde Leclerc immer stärker.

Ferrari also in der ersten, Red Bull nur in der zweiten Startreihe. Doch Marko gibt nicht auf: "Wir sind acht km/h schneller auf den Geraden. Das sollte uns Chancen eröffnen. Wir hoffen, dass wir überholen können."

War Mercedes' Freitagsbestzeit eine Eintagsfliege?

Zumindest konnte George Russell bei weitem nicht an seine Leistung vom ersten Tag anknüpfen. Er belegte P12, schied in Q2 aus und zeigte sich "irritiert" über die starken Leistungsschwankungen. Teamchef Toto Wolff drückt sich noch klarer aus: "Dieses Auto ist wie ein spanisches Dorf für uns."

"Wir hatten gestern ein richtig gutes Auto. Kein 'Bouncing'. Und heute im FT3 haben wir was probiert, sind tiefer gegangen - und waren nirgends. Haben dann höher gestellt, und trotzdem waren wir nirgends. Das 'Bouncing' ist zurück und hat uns aus der Bahn geworfen", sagt Wolff gegenüber 'ServusTV'.

Etwas besser lief's für Hamilton. Mit 0,829 Sekunden Rückstand belegte er Rang sechs. "Das Auto scheint nicht wirklich besser geworden zu sein, obwohl das Team in der Fabrik wirklich erstaunliche Arbeit leistet. Wir haben auch Gewicht verloren. Aber das nützt bislang alles nichts", sagt er.

Wie lief's für Sebastian Vettel?

Eigentlich schien er in den Freien Trainings der Schnellere der beiden Aston-Martin-Piloten zu sein. Im Qualifying hatte er gegen Lance Stroll dann aber klar das Nachsehen. Letztendlich fehlten ihm in Q2 0,218 Sekunden auf den Kanadier - der als Achter ins Q3 einzog, während Vettel als 13. ausschied.

Nach dem fünften Platz im Abschlusstraining hatten sich viele Vettel-Fans mehr erhofft. Doch letztendlich behielt sein Teamchef Mike Krack recht, der schon vor dem Qualifying gesagt hatte, dass man das FT3-Ergebnis nicht auf die Goldwaage legen sollte.

Aston-Martin-Testfahrer Nico Hülkenberg glaubt, dass Vettel unter Wert geschlagen wurde: "Sebastian hat die Runde nicht so gut umgesetzt. Er hat in der Schikane Zeit liegen gelassen. Da wäre mehr drin gewesen", sagt er im Interview mit 'ServusTV'.

Vettel bestätigt den Fehler: "Das war wahrscheinlich der Einzug ins letzte Qualifyingsegment. Aber insgesamt war's heute ein bisschen besser als gestern. Wenn wir die Form so aufrechterhalten können, können wir vielleicht auch um die Punkte mitfahren."

Und für Mick Schumacher?

Als Sechster in FT3 hatte auch er große Hoffnungen für das Qualifying. Immerhin gewann er das Stallduell gegen Magnussen, der schon in Q1 ausschied. Aber in Q2 war für Schumacher auf P15 Endstation. Für den Einzug ins Q3 hätte er um 0,295 Sekunden schneller sein müssen.

"Bis zum letzten Run lief alles echt gut", seufzt Schumacher. "Aber mit den neuen Reifen haben wir uns nicht mehr so verbessert, wie wir uns verbessern hätten sollen. Wahrscheinlich hatten wir nicht die Pace, um ins Q3 zu gehen."

Q2: Gab's prominente Opfer?

Ja. Fernando Alonso (Alpine) hatte sich nach starken Eindrücken im Training deutlich mehr ausgerechnet als P11. Er wurde in Q2 ausgerechnet von seinem Freund und Landsmann Sainz aufgehalten. Seitens der Rennkommissare wurde allerdings entschieden, dass deswegen keine Untersuchung erforderlich ist.

Außerdem schied Daniel Ricciardo als 14. aus. Damit steht es im Qualifying-Stallduell bei McLaren 2022 bereits 0:5 aus seiner Sicht. Dramatisch: Teamkollege Norris belegte in Q2 den dritten Platz.


Fotostrecke: Formel 1 2022 Miami: Das Wichtigste zum Samstag

Allerdings: Es war nicht Ricciardos Schuld. "Wir müssen uns bei Daniel entschuldigen", erklärt McLaren-Teamchef Andreas Seidl im Interview mit 'Sky'. "Wir hatten Probleme mit dem Startermotor. Da müssen wir noch verstehen, was genau passiert ist."

Ricciardo wurde von seinem Team erst ganz am Ende der Q2-Session rausgeschickt, musste dann die Outlap viel schneller fahren als geplant und hatte deswegen die Reifen nicht im optimalen Temperaturfenster, als er seine schnelle Runde begann.

"Das war einfach zu viel für die Reifen. Schade, weil er die Pace hatte", sagt Seidl.

Warum konnte Esteban Ocon nicht teilnehmen?

Der Alpine-Pilot war im Abschlusstraining in Kurve 14 abgeflogen und in die Barrieren eingeschlagen. Zwar wurde ihm bei einer Routineuntersuchung im Medical Center grünes Licht erteilt, doch sein Auto war nicht fit fürs Qualifying. Wegen eines Risses im Chassis war an einen Einsatz nicht zu denken. Am Rennen am Sonntag kann Ocon aber mit einem Ersatzchassis teilnehmen.

(Hier klicken: Infos zu den TV-Sendezeiten für den Grand Prix von Miami am Sonntagabend gibt's in unserem Zeitplan!)

Welche Fahrer sind in Q1 ausgeschieden?

Weil Ocon nicht am Start war, schieden diesmal nur vier Fahrer aus. Das waren letztendlich Kevin Magnussen (Haas, 0,130 Sekunden hinter der P15-Zeit von Valtteri Bottas), Guanyu Zhou (Alfa Romeo), Alexander Albon und Nicholas Latifi (beide Williams).