• 15.11.2014 10:20

  • von Timo Pape

Ex-Ferrari-Techniker: Lage bei Ferrari ist wie 1987

Joan Villadelprat, ehemaliger Technikchef bei Ferrari, erinnert sich an die chaotischen Strukturen Ende der Achtziger - Es brauche einen Koordinator

(Motorsport-Total.com) - Seit fast genau anderthalb Jahren hat Ferrari kein Rennen mehr in der Formel 1 gewonnen. Zwar konnte Fernando Alonso seit seinem Heimsieg vom 12. Mai 2013 immer mal wieder aufs Podium fahren, Spitze ist die Scuderia aber schon lange nicht mehr. Jedes Jahr aufs Neue hallen im Winter Kampfansagen durch die Presse, Ferrari habe endlich zu alter Stärke zurückgefunden. Solchen Aussagen folgen jedoch seit Jahren nur selten Resultate.

Titel-Bild zur News: Ferrari Logo

Bei Ferrari hat es in der Geschichte schon mehrfach Durststrecken gegeben Zoom

Eine ähnliche Situation gab es Ende der Achtzigerjahre, als man ebenso lediglich hinterherfuhr. Ferrari verpflichtete damals John Barnard auf technischer Seite, um den Rennstall wieder voranzubringen. Barnard gründete das Guildford Technical Office in England, wodurch es wieder leicht bergauf ging für Ferrari. Daneben holte er Joan Villadelprat als Technikchef ins Boot. Dieser sieht bei Ferrari heute die gleichen Probleme wie damals.

"Ich erkenne die gleiche Unordnung, die Barnard und ich gegen Ende des Jahres 1987 vorgefunden haben", erklärt er gegenüber dem spanischen Blatt 'El Confidencial'. In Villadelprats Augen gibt es schlichtweg kein Kollektiv, das sinnvoll ineinandergreift: "Ich sehe die gleiche Mentalität, dass jeder sein eigenes Territorium hat, und es keine Person gibt, die diese Bereiche koordiniert." Die Arbeit am Chassis beeinträchtige die des Motors, die wiederum die der Fahrer.

"Es gibt keinen wirklichen Führer aber immer wieder Veränderungen", stellt der ehemalige Cheftechniker fest. "So war es damals auch - bis zur Ankunft von Ross Brawn. Von diesem Moment an erreichte man große Stabilität, die das Team wieder nach vorne gebracht hat." Doch auch wenn die Scuderia eine neue Person einsetzt, brauche diese erst mal ihre Zeit, um sich einzuarbeiten, was durch den ständigen öffentlichen Druck nicht einfacher werde. "Bei Ferrari ist es eben nicht so einfach."


Fotostrecke: Ferrari-Fabrik im Laufe der Jahre


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