• 28.05.2018 00:11

  • von Dominik Sharaf

Esteban Ocon: Hätte Mercedes und Ferrari attackieren können

Trotz eines Bremsproblems machte der Franzose Jagd auf Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen, blieb aber Sechster - Der Force India sei "fantastisch" schnell gewesen

(Motorsport-Total.com) - Die Force-India-Mannschaft scheint in der Formel-1-Saison 2018 langsam aber sicher zu ihrem üblichen Steigerungslauf anzusetzen. Obwohl Monaco seit Jahren nicht als Paradestrecke des Teams gilt, wurden die technischen Verbesserungen des VJM11 beim Rennen am Sonntag deutlich. Ergebnis: Esteban Ocon war als Sechster ärgster Verfolger der Topteams und dominierte das Mittelfeld.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Esteban Ocon ließ sich von Bremsproblemen nicht abschrecken Zoom

Der Franzose ist perplex, wie gut Force India unterwegs war: "Fantastisch", schwärmt er. "Ich war teilweise der Schnellste auf der Strecke, was eine ziemliche Überraschung war." Denn Ocon schonte über weite Strecken die Reifen, als er versuchte, einen zusätzlichen Stopp zu vermeiden, indem er die empfindlichen Hypersofts aus dem Qualifying im ersten Stint 25 Runden um den Kurs trug.

Das reichte, um anschließend mit Supersoft durchzufahren - und gegen Ende das Tempo zu forcieren. "Zum Schluss habe ich zu Bottas und Räikkönen aufgeschlossen", sagt Ocon. Eine Attacke auf einen Mercedes und einen Ferrari wäre möglich gewesen - in Monaco, wo Überholen fast unmöglich ist. "Einige Runden mehr und ich hätte etwas machen können", glaubt der Force-India-Mann.

Dabei befand sich Ocon in den letzten drei Runden in Problemen mit seinen Bremsen. Co-Teamchef Robert Fernley nennt die Leistung, den Wagen auf der Strecke gehalten zu haben, bemerkenswert. Ocon geht nicht auf Details ein, nimmt es aber cool und sagt: "Sowas hält mich nicht auf."

Schlechter lief es für seinen Teamkollegen Sergio Perez, der nach einem Start von Rang acht über den zwölften Platz nicht hinauskam - ohne einen Fehler gemacht zu haben. "Ich bin enttäuscht. Wir haben nicht das Resultat eingefahren, das unser Tempo verdient gehabt hätte", ärgert sich der Mexikaner. "Ich verlasse Monaco in dem Gefühl, wichtige WM-Punkten liegen gelassen zu haben."

Der Hauptgrund für sein Abschneiden war ein schlecht geplanter und zudem vermasselter Boxenstopp. Force India holte Perez ohne nennenswerten Abbau oder Verschleiß schon nach 21 Runden zum Reifenwechsel, um der Konkurrenz keinen Undercut zu ermöglichen. Es klemmte jedoch hinten rechts und er kam im Verkehr zurück auf die Strecke. Anschließend fand Perez keinen Weg vorbei am viel langsameren Marcus Ericsson (Sauber). So lange draußen zu bleiben wie Ocon wäre die bessere Strategie gewesen und hätte ihn auf Platz sieben führen können.

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