Erwartet Letzter: Strolls Flugeinlage einziges Williams-Highlight
Lance Stroll sorgt in Le Castellet für den einzigen Williams-Höhenflug - Sergei Sirotkin gewinnt teaminternes Duell - Unzufriedenheit bleibt
(Motorsport-Total.com) - Dem Williams-Team war natürlich vorher schon klar, dass auf dem Circuit Paul Ricard gar nichts gehen würde. Insofern ist eine halbe Sekunde Rückstand auf den McLaren von Stoffel Vandoorne fast schon ein kleines Erfolgserlebnis, denn viele hatten schon Schlimmeres befürchtet. Sergei Sirotkin hielt sich schadlos und schlug Stroll um eine knappe Zehntelsekunde. Mehr hätte er aus eigener Kraft nicht mehr leisten können.

© Sutton
Für Williams ist in Le Castellet nichts zu holen: 0,5 Sekunden fehlen Zoom
"Wir wussten, dass es schwierig wird und so ist es auch gekommen", sagt der junge Russe nach seinem fünften Qualifying-Sieg in acht Rennen. Er versucht es mit Sarkasmus: Ob es etwas Positives gibt? "Die Bedingungen, mit denen wir etwas Glück hatten." Was er meint: Die kühleren Bedingungen kamen dem Williams FW41 etwas mehr entgegen als die sommerlich heißen vom Freitag. Zumindest subjektiv: "Beim Fahrgefühl sind sie uns entgegen gekommen, leider haben sie bei der Rundenzeit auch nicht geholfen."
Mit seiner Leistung ist der Russe im Reinen: "Ich denke, ich habe das Beste aus dem Paket herausgeholt. Es fehlt einfach an Performance und Grip. Es ist schön, dass es uns gelungen, unter diesen Bedingungen etwas zu finden, womit sich das Auto besser anfühlt, aber gleichzeitig ist es enttäuschend, dass sich das nicht in Pace auf der Strecke übersetzt."
Hoch geflogen, hart gelandet
Lance Stroll durfte immerhin einen Höhenflug genießen, auf den er aber wohl lieber verzichtet hätte. In Kurve 2 brach ihm auf seinem zweiten Anlauf in Q1 das Heck urplötzlich aus, wodurch er den Randstein hinaus auf die Begrenzungssteine gelangte, die ihn in einen kleinen Sprung katapultierten.
Der Kanadier erklärt: "Ich hatte ein Snap (Oversteer), als ich versucht habe, mehr Speed mitzunehmen. Dadurch bin ich auf eine weite Linie geraten und das Heck ist ausgebrochen. Ich traf den Wurst-Kerb und das Auto wurde in die Luft gehebelt. Es war eine ziemlich harte Landung und ich ging davon aus, dass es ein paar Beschädigungen gegeben hat." Deshalb brach er den Versuch vorzeitig ab und kam an die Box.
Durch die Strafe gegen Brendon Hartley starten Sirotkin und Stroll von den Positionen 18 und 19, doch angesichts des Rückstands auf den Rest des Feldes ist mit großen Verbesserungen nicht zu rechnen. Der Regen bleibt die einzige Hoffnung, doch ob das bei einem schlechten Chassis mit einem eigentlich guten Motor hilft, darf auch bezweifelt werden. Lance Stroll übt sich bereits in Durchhalteparolen: "Es ist noch eine lange Saison, viele Dinge können sich ändern."


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