Ereignisreiches viertes Freies Training in Monza

Beide "Silberpfeile" vor starkem Sato und Alonso - Schumacher-Brüder im abschließenden Training in Monza aber ohne Glück

(Motorsport-Total.com) - Nach dem erfrischenden Auftakt heute Morgen kletterten die Temperaturen in Monza während des vierten Freien Trainings auf bis zu 28 Grad nach oben, auch der Asphalt erwärmte sich auf 32 Grad. Entsprechend wurde etwas mehr gefahren als in den ersten 45 Trainingsminuten des Tages, wenngleich das Bild am Ende doch wieder ein bekanntes war: Kimi Räikkönen und McLaren-Mercedes hatten die Konkurrenz relativ sicher im Griff.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ist nun erklärter Topfavorit auf die Pole Position in Monza: Kimi Räikkönen

Der "Iceman" verbesserte seine Zeit auf 1:20.916, blieb damit nach acht Runden zwar hinter den Freitagsbestmarken zurück, meldete aber ganz klar die unbestrittene Favoritenstellung seines Teams an. Untermauert wurde dies von Juan-Pablo Montoya (10 Runden) im zweiten MP4-20, denn auch der Kolumbianer konnte immer wieder aufblitzen lassen und landete mit 0,402 Sekunden Rückstand trotz eines kleinen Ausritts zu Beginn auf Platz zwei.#w1#

Wie viel ist die Überraschungszeit von Sato wert?

Hinter den "Silberpfeilen" klassierte sich völlig überraschend Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,483/13 Runden), der sich mit frischen Reifen enorm steigern konnte, was auf eine Strategie mit wenig Benzin hindeutet, zumal sein Teamkollege Jenson Button (12./+ 1,642/13 Runden) bei weitem nicht an dieses Niveau heranreichen konnte. Vierter wurde Fernando Alonso (Renault/+ 0,632/13 Runden) vor Jarno Trulli (Toyota/+ 0,968/14 Runden) und Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,035/12 Runden).

In die Top 10 nistete sich auch der eine oder andere Überraschungsmann ein: Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 1,150/7 Runden) bestätigte als Siebenter seine bisherige Form an diesem Wochenende, während David Coulthard (8./+ 1,375/16 Runden) und Christian Klien (9./+ 1,429/12 Runden) dem Red-Bull-Cosworth-Team eine optimale Ausgangsposition vor dem Qualifying verschafften.

Michael Schumacher (Ferrari/+ 1,479/14 Runden) wurde mit einer soliden Vorstellung Zehnter, hätte aber noch wesentlich schneller sein können, wenn nicht ein spektakulärer Dreher von Narain Karthikeyan (20./Jordan-Toyota/+ 3,856/11 Runden) gelbe Flaggen hervorgebracht hätte. Obendrein wäre der siebenfache Weltmeister bei einem weiteren Angriff in der Ascari-Schikane beinahe von der Strecke geflogen, doch er konnte sein Auto meisterhaft abfangen. Von der gestrigen Katastrophenstimmung ist bei Ferrari nun aber keine Rede mehr.

Ralf Schumacher kommt einfach nicht in Schwung

Wieder nicht richtig auf Touren kam hingegen Ralf Schumacher (Toyota), der neuerlich neben der Strecke gesichtet wurde und trotz eines soliden Pensums von elf Runden 1,794 Sekunden Rückstand aufgebrummt bekam. Direkt hinter dem Deutschen klassierte sich Heidfeld-Ersatzmann Antonio Pizzonia (BMW WilliamsF1 Team/+ 1,907/10 Runden) auf Position 15 - noch vor Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 2,473/12 Runden), der diesmal langsamer war als Teamkollege Jacques Villeneuve (13./+ 1,785/12 Runden).

Erstaunlicherweise wurde von fast allen Teams am Morgen doch relativ viel gefahren, obwohl ja in Monza in der vergangenen Woche getestet werden durfte. Bis auf Räikkönen und Webber spulten alle mehr als zehn Runden ab. Interessant auch ein Blick auf die prestigeträchtigen Topspeeds, in denen Fisichella mit 364 km/h eine neue Bestmarke für dieses Wochenende markieren konnte. Im Reifenkrieg scheint indes Michelin weiterhin die Nase vorne zu haben.

Für das Qualifying ist damit relativ klar, dass der Weg zur Pole Position nur über McLaren-Mercedes führen kann, doch Renault beeindruckte am Morgen ebenfalls mit einer sehr besonnenen und konzentrierten Vorbereitung. Die deutschen Flaggen müssen in Abwesenheit von Nick Heidfeld die Schumachers hochhalten - und während Michael im Ferrari durchaus Chancen hat, in die vorderen drei Reihen zu fahren, gibt es bei Ralf und Toyota noch großen Aufholbedarf...