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Enttäuschung perfekt: Rote Laterne für Caterham

Caterham konnte die Konkurrenten von Marussia weder im Rennen noch in der Meisterschaft schlagen: Ein Ausfall und eine Strafe machen die Misere perfekt

(Motorsport-Total.com) - Was sich schon abgezeichnet hatte, ist in Brasilien traurige Gewissheit geworden: Caterham konnte auch in Sao Paulo die Rote Laterne nicht an Marussia loswerden und beendet das Jahr somit auf dem elften und letzten Platz. Dabei hat es auf dem Kurs von Interlagos nicht allein durch die fehlenden Positionen nicht geklappt, auch im direkten Duell zogen die Grün-Gelben heute den Kürzeren. Giedo van der Garde beendete das Rennen nach einer Durchfahrtsstrafe auf Rang 18, Charles Pic schied vorzeitig aus.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde, Charles Pic

Auch mit vereinten Kräften gelang Caterham das Wunder nicht Zoom

"Mein Start war nicht großartig, aber am Ende von Runde fünf bin ich an Bianchi vorbeigekommen und habe die Lücke zu meinem Teamkollegen geschlossen", beschreibt der Franzose das Rennen aus seiner Sicht. "Wir haben einen langen ersten Stint auf den Mediums absolviert und hatten ein Auge auf den möglichen Regen. In Runde 25 bin ich für einen weiteren Satz Mediums an die Box gekommen und kam vor Bianchi wieder auf die Strecke, was natürlich das erste Ziel war."

"Meine Pace im zweiten Stint war sehr gut, das Auto fühlte sich großartig an, und Giedo und ich haben kurz nach Halbzeit die Positionen getauscht, weil ich eine andere Strategie und Pace zu diesem Zeitpunkt hatte. Meine Rundenzeiten waren auf dem zweiten Satz gut. Ich bin in den 1:18er-Bereichen gefahren, was nah am Mittelfeld war, aber zu diesem Zeitpunkt ging es nur darum, weiter draußen zu bleiben und zu sehen, ob der Regen kommen würde."

"Die Reifen hielten ziemlich gut und ich lag an 17. Position, als der Regen ein klein wenig stärker wurde. In Runde 58 gab es ein Problem mit der Aufhängung des Autos, was das Ende meines Rennens bedeutete. Es ist wirklich schade, dass das Rennen so endete, da der Plan ziemlich gut funktionierte und wir in einer sehr starken Position gewesen wären, wenn der Regen stärker gewesen wäre - aber so ist es manchmal", so Pic abschließend.

"Mein Start war wirklich gut", erzählt Teamkollege van der Garde. "Ich habe meinen Teamkollegen überholt und habe mit Bianchi in Kurve eins gekämpft, musste aber kurz liften, um einem Force India auszuweichen, weswegen Jules durchschlüpfen konnte. Das Auto fühlte sich zu diesem Zeitpunkt gut an, darum konnte ich ihn wenige Runden später überholen, sofort eine Lücke auffahren und in Richtung Kovalainen im Lotus vor mir pushen."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


"Wir sind bis Runde 24 auf dem ersten Satz geblieben und waren irgendwann auf Rang 14. Das Hauptziel war aber, einen Abstand zu Marussia aufzufahren, und als ich auf einem weiteren Satz Mediums heraus bin, war die Lücke schon rund sieben Sekunden. Mein zweiter Reifensatz ging nicht so gut wie der erste, und gegen Halbzeit des geplanten zweiten Stints bekam ich die Anweisung, die Position mit meinem Teamkollegen zu tauschen. Der Satz Mediums begann abzubauen, aber mit der Möglichkeit des Regens sind wir draußen geblieben."

"Wir konnten weiter von Bianchi wegziehen, was bedeutete, dass wir seinen Plan abdeckten, aber es war problematisch, die nötige Pace auf den Reifen zu behalten, da sie in Runde 42 ziemlich hinüber waren. Beim zweiten Stopp in Runde 47 sind wir auf die harten Reifen gegangen. Ich kam erneut vor Bianchi heraus, aber musste wenige Runden später eine Durchfahrtsstrafe absitzen, was mich rund 15 Sekunden hinter ihn brachte."

"Ich habe wirklich hart gepusht und die Lücke auf rund sieben Sekunden in Runde 65 enorm verringert, aber näher konnte ich nicht kommen. So wollte ich die Saison natürlich nicht enden lassen, aber ich denke, dass ich generell viel gelernt habe. Es gab ein paar Aufs und ein paar Abs, aber das ist ein großartiges Team. Es ist eine gute Gruppe von Leuten, die so hart arbeiten und so entschlossen sind wie ich", fasst es der Niederländer zusammen.

Teamchef Cyril Abiteboul war nach dem Rennen ein wenig zerknirscht: "Es ist natürlich enttäuschend, die Saison so zu beenden und auf dem elften Platz bei den Konstrukteuren zu landen. Wir haben mit dem letztjährigen Auto begonnen, das bei den ersten drei Rennen langsamer als die Konkurrenz war. Es war das zweite Rennen in Malaysia, bei dem wir den zehnten Platz verloren haben, den wir das gesamte Jahr über gejagt haben."

Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul zieht mit seinem Team gegen Marussia den Kürzeren Zoom

"Es ist besonders frustrierend, weil sich unsere Entwicklungsstrategie in Sachen Pace von Bahrain an ausgezahlt hat, aber wir mussten unsere 2013er Saison gegen die Notwendigkeit, sich auf 2014 zu konzentrieren, abwägen und das wäre immer eine Herausforderung geworden. Trotz der Position möchte ich den Fahrern und dem gesamten Team für die Arbeit danken, die sie in dieses Jahr gesteckt haben. Wir haben erfahrene Leute in jeder Abteilung und viele junge Leute im gesamten Team - auf der Strecke und in Leafield - und jedem muss für die harte Arbeit 2013 gedankt werden."

"Unsere Teilhaber und unsere Partner haben uns weiter unmissverständlich unterstützt, und die Investitionen, die sie weiter in Infrastruktur, Ressourcen und - am wichtigsten - die Leute stecken werden, bringen uns in eine gute Position für die Zukunft. Wir werden uns nun neu sortieren, neu aufladen und kommen 2014 kämpfend in eine neue Formel 1 zurück", so die letzten Worte des Teamchefs.