• 27.09.2009 18:32

  • von Stefan Ziegler

Enttäuschung bei Williams

Nico Rosberg lag in Singapur auf Kurs zu einem sicheren Podiumsplatz, verpasste nach einer Durchfahrtsstrafe aber die Punkteränge

(Motorsport-Total.com) - Das Happyend blieb Williams verwehrt: Nach starken Leistungen in Trainings, Qualifikation und Rennen musste das britische Traditionsteam unverrichteter Dinge wieder aus Singapur abreisen. Kazuki Nakajima schrammte als Neunter nur knapp an den Punkterängen vorbei, Nico Rosberg vergab viele WM-Punkte durch einen kleinen Ausrutscher am Ende der Boxengasse.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg war lange Zeit der erste Verfolger von Sieger Lewis Hamilton

Dementsprechend zog der deutsche Rennfahrer ein bescheidenes Fazit: "Das Ergebnis dieses Tages war größtenteils enttäuschend", so Rosberg. "Ich habe einen unnötigen Fehler gemacht, indem ich zu spät bremste und über die weiße Linie am Ende der Boxengasse hinausschoss. Das Safety-Car kam dann genau im schlechtesten Augenblick heraus. Ich bekam ein schreckliches Gefühl - auch für das Team."#w1#

Rosberg verpasst den Singapur-Coup

"Ich wusste ja schließlich, dass ich nach meiner Durchfahrtsstrafe nicht mehr Zweiter sein und den Rest des Rennens im Hinterfeld verbringen würde", meint der 24-Jährige. "Das Team hat mir an diesem Wochenende ein so gutes Auto hingestellt und hat sich weitaus mehr in die Entwicklung reingekniet als alles anderen. Nun bin ich fest entschlossen, diesen Vorteil in Japan bestmöglich zu nutzen."

Dieses Ziel peilt auch Nakajima an, der in seinem Heimatland noch immer den ersten Saisonpunkten hinterher jagt. Auch in Singapur verfehlte der Japaner die Top 8: "Es war ein schwieriges Rennen und ich denke, ich habe den bestmöglichen Job gemacht. Es war allerdings enttäuschend, keine Punkte holen zu können. Das schien drin zu sein", fasste Nakajima seine Renneindrücke zusammen.


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur


"Im letzten Stint hatte das Auto vor mir mit seinen Reifen zu kämpfen. Aber so sehr ich mich auf das Fahrzeug vor mir konzentrierte, so sehr musste ich mich auch nach hinten verteidigen", erklärt der Youngster - ihm saß Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen höchstpersönlich im Nacken. "Es war hart, da eine Balance zu finden. Das Auto war hier sehr gut. Hoffentlich können wir das nach Japan mitnehmen."

Michael hadert mit der Durchfahrtsstrafe

Williams' Technischer Direktor Sam Michael hatte sich ebenfalls etwas mehr ausgerechnet: "Nico hatte einen tollen Start und zeigte bis zu seinem ersten Boxenstopp eine ausgezeichnete Geschwindigkeit. Er hatte für das restliche Rennen eine gute Strategie, die ihn locker auf Platz zwei gebracht hätte", meint der australische Ingenieur. Doch soweit sollte es in Singapur nicht kommen.

"Leider hatte Nico am Ende der Boxengasse ein Problem, welches er mit einer Durchfahrtsstrafe bezahlen musste. Das war sehr schade, denn er hatte in den Trainings, in der Qualifikation und im Rennen alles richtig gemacht. Dieser Fehler kam uns teuer zu stehen. Wir haben ihn schließlich etwas eher zu seinem zweiten Stopp hereingeholt, um die Strategie im Falle einer weiteren Safety-Car-Phase zu variieren."

Weitaus ereignisloser, aber nicht wesentlich besser, verlief der Grand Prix für Rosbergs Teamkollegen: "Kazuki hatte ein ereignisloses Rennen", fasst Michael das Auftreten des Japaners zusammen und fügt an: "Die Geschwindigkeit des Autos war am gesamten Wochenende sehr gut. Unsere Upgrades bringen Leistung und wir haben für die vor uns liegenden Rennen noch einiges in Petto."