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Einstopp-Auftakt in Melbourne: War Pirelli zu vorsichtig?

Der Grand Prix von Australien verlief ohne Reifenprobleme - Hätte Pirelli die Piloten zu mehr als nur einem Reifenwechsel zwingen müssen?

(Motorsport-Total.com) - Das doppelt erfolgreiche Duo von Mercedes, der Ferrari-Debütant Sebastian Vettel auf dem Podium und sechs weitere der elf ins Ziel gekommenen Piloten konnten das erste Rennen der Formel-1-Saison 2015 mit nur einem Boxenstopp bewältigen. Bei einem relativ kühlen Auftaktrennen in Australien (um die 20 Grad Celsius bei leichter Bewölkung) war auf die weichen und mittelharten Reifenmischungen von Pirelli Verlass. Da es außerdem zu einer frühen Safety-Car-Phase kam, wechselten die meisten Teams von der geplanten Zweistoppstrategie auf die einfache Reifenwechsel-Taktik. Das bedeutete allerdings auch wenig Raum für möglicherweise spannende Strategie-Spielchen.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Beim Saisonstart in Melbourne hatte Pirelli keine Probleme zu verzeichnen Zoom

Aufgrund eines Unfalls von Pastor Maldonado (Lotus; Kollision) war der Einsatz des Safety-Cars bereits nach der ersten Runden nötig. Das machte den Taktik-Spezialisten einen Strich durch die Zweistoppstrategie-Rechnung. Stattdessen fuhren die meisten Autos die Boxengasse lediglich einmal zwischen den Runden 20 und 30 an.

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erklärt: "Einige Teams haben sich dabei für den Medium-Reifen entscheiden, was bedeutete, dass derjenige, der auf zwei Stopps spekuliert hatte, das Risiko, durch eine zweite Safety-Car-Phase gestört zu werden, nicht mehr eingehen konnte. Darum lief es auf einen Stopp hinaus."

Wenig Strategie-Variationen

Vettel konnte sich mit seinem einzigen Stopp an Felipe Massa (Williams) vorbei auf Platz drei setzten, ansonsten blieben die Einstopper ohne große Strategie-Coups. Einzig Nico Hülkenberg (Force India; Rang sieben) mit zwei Reifenwechseln und Marcus Ericsson (Sauber), der es mit drei Stopps auf Platz acht schaffte, waren die Ausnahme.

Es entstand daher der Eindruck, dass der Albert Park in Melbourne schon spannendere Grands Prix erlebt hat und der Reifenhersteller mit einer anderen Auswahl seiner Produkte das Rennen hätte spannender gestalten können. "Die Strecke in Australien ist eng und es ist schwierig zu Überholen", meint Hembery zur Verteidigung. "Das ist hier immer ein Problem. Manchmal haben wir hier Regen gehabt, der das ganze interessanter gestalten kann."

"Wir hätten vielleicht auch die superweiche Mischung mit hierher bringen können, denn der Soft-Reifen ist sehr gut gelaufen", räumt er jedoch ein. "Der Super-Soft hätte wahrscheinlich zu einer Zweistoppstrategie geführt."

Pirelli ist zufrieden

Die Königsklasse hat dennoch ihre ersten Eindrücke hinterlassen. Und bei Pirelli ist man mit der eigenen Leistung zufrieden. "Es war wie erwartet ein hartes Rennen für die Teams, aber die Reifen haben wie gewünscht abgeliefert", so Hembery. "Neben den gewohnt guten Leistungen an der Spitze haben wir auch einige extrem gute Performances von den Rookies diesen Jahres gesehen, die sich offensichtlich bereits mit den Reifen und Strategien zurechtfinden."

"Am Ende wurde es ein komfortabler Sieg für Mercedes, mit einigen interessanten Duellen dahinter - auch wenn es vielleicht nicht so viele Überholmanöver gab, wie man sich vielleicht gewünscht hätte. Aber im ersten Rennen der Saison ist es für die Teams immer schwierig, ihre neuen Autos auf die Strecke zu bringen. Warten wir also ab, was uns ins Malaysia erwartet."

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