• 30.07.2007 11:52

Ein "Silberpfeil"-Sieg in Ungarn "ist möglich"

Mit viel Selbstvertrauen reisen Fernando Alonso und Lewis Hamilton nach Budapest - Führung in den WM-Wertungen soll ausgebaut werden

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Ungarn am kommenden Wochenende in Budapest ist der elfte Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2007. Das Rennen findet meistens bei hohen Außentemperaturen statt, und auch in diesem Jahr herrscht in Südosteuropa zurzeit große Hitze. Im letzten Jahr wurde der Grand Prix von Ungarn erstmals seit seiner Premiere 1986 im Regen ausgetragen. 2006 belegte Pedro de la Rosa im McLaren-Mercedes MP4-21 Platz zwei, sein erster Podiumsplatz in der Formel 1. Die überdurchschnittlichen Temperaturen können allerdings auch zu vielen plötzlichen Gewittern führen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso freut sich auf die Rückkehr an den Ort seines ersten GP-Sieges

Der Hungaroring liegt 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Budapest. Vor dem Grand Prix von Ungarn führt McLaren-Mercedes nach fünf Siegen aus den ersten zehn Rennen der Saison in der Konstrukteurswertung mit 138 Punkten vor Ferrari mit 111 Zählern. Spitzenreiter der Fahrer-WM ist McLaren-Mercedes Fahrer Lewis Hamilton nach zwei Saisonsiegen und sieben weiteren Podiumsplätzen mit 70 Punkten vor seinem Teamkollegen, dem dreimaligen Sieger Fernando Alonso mit 68 Zählern.#w1#

"Über meinen Sieg auf dem Nürburgring habe ich mich sehr gefreut und ich möchte dieses Ergebnis in Budapest wiederholen", erklärte Fernando Alonso. ´"An Ungarn habe ich gute Erinnerungen, wie an meinen ersten Grand-Prix-Sieg 2003, aber auch weniger gute, wie an letztes Jahr. Nach einer Zeitstrafe im Qualifying startete ich als 15., verbesserte mich bis auf Platz eins und fiel dann durch technischen Defekt aus. Dennoch wird der Hungaroring für mich immer eine besondere Strecke bleiben und ich freue mich schon auf meinen Start dort mit McLaren-Mercedes."

Alonso und Hamilton sehen Siegchancen

"Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist auf dem Hungaroring recht niedrig, doch aufgrund der meist hohen Außentemperaturen ist das Rennen ziemlich anstrengend", so der Weltmeister weiter. "Durch die vielen Kurven hat man viel Arbeit am Lenkrad. Am Kurvenausgang brauchen wir Traktion für eine gute Rundenzeit. Wichtig ist zudem Stabilität an der Vorderachse, so dass man in den langsamen und lang gezogenen Kurven präzise Einlenken und dann attackieren kann. Der MP4-22 war auf ähnlichen Strecken in diesem Jahr bereits sehr stark, ich bin deshalb optimistisch für Budapest."

Auch Lewis Hamilton hat in Ungarn einiges vor. "Unser Test in der letzten Woche in Jerez verlief sehr gut. Für einen Tag saß ich selbst im Auto und konzentrierte mich bei Hitze und staubiger Strecke auf die Abstimmung für das Rennen in Ungarn, wo es wohl ähnlich aussehen wird", erklärte er. "Im letzten Jahr lief es dort nicht so gut für mich. Nach einem Fehler auf meiner ersten Runde im Qualifying startete ich beim ersten GP2-Rennen von ganz hinten. Doch meine Aufholjagd war eine gute Erfahrung und außerdem lernte ich dabei de Strecke kennen. Jetzt weiß ich, wo man hier überholen kann, auch wenn es sehr schwierig ist."

"Dennoch gefällt mir der Hungaroring, gemessen an den engen Kurven fährt man hier noch recht flott. Das Rennen ist ein Klassiker", fuhr er fort. "Es geht bergauf und bergab, es gibt langsame und schnelle Kurven und eine schöne Schikane kurz vor Start und Ziel. Im hinteren Teil der Strecke gibt es eine Bodenwelle, die einen leicht die Kontrolle verlieren lassen kann. Genau das ist mir im letzten Jahr im Qualifying passiert. Unser Auto ist sehr gut und ich bereite mich auf das Rennen vor wie sonst auch. Der Sieg ist möglich."

Spezielle Vorbereitungen auf Ungarn

Martin Whitmarsh, McLaren-Mercedes-Geschäftsführer: "Unser Testteam hat in der vergangenen Woche unseren letzten Test bis Ende August absolviert. Aufgrund dieser langen Pause und wegen des spannenden Kampfes um beide Weltmeistertitel haben alle intensiv gearbeitet, um zahlreiche Komponenten für die Grand-Prix-Rennen in Ungarn und der Türkei zu erproben. Die Hitze in Jerez war ähnlich wie die, die wir für den Hungaroring erwarten. Hier kommt es vor allem auf Abtrieb an, die Aerodynamik spielt auf dieser langsamen, engen Strecke keine große Rolle."

"Die Charakteristik des Hungarorings ähnelt der von Monte Carlo, das heißt, dass wir hier, wo es keine langen Geraden gibt, auch die Motorkühlung beachten müssen. Mit größeren Kühlern und größeren Kühllufteinlässen werden wir den thermischen Anforderungen gerecht. In den vergangenen Jahren spielte auch der Reifenverschleiß eine entscheidende Rolle am Rennwochenende. Der heiße, staubige Belag und die hohen und andauernden Kurvenkräfte belasteten die Reifen stärker als auf anderen Strecken."

Norbert Haug, Mercedes-Motorsportchef: "Die Strecke in Budapest hat eine ganz andere Charakteristik als jene des vorangegangenen Grand Prix auf dem Nürburgring. Mit einer Rundendurchschnittsgeschwindigkeit von knapp 200 km/h ist der Kurs nach Monaco der zweitlangsamste. Traktion und präzises Einlenkverhalten sind gefragt, extrem schnelle Kurven gibt es hier keine. Beim Rennen kann hier auch wegen des starken Reifengummiabriebs in der Regel nur auf einer Linie gefahren werden, was ein Top-Qualifying-Ergebnis noch wichtiger macht. Bei Regen ist der Kurs allerdings für Überraschungen gut, das Rennen im letzten August war ein Highlight der Saison. Unser Ziel für Ungarn ist klar: Wir wollen unsere Führung in beiden WM-Wertungen möglichst ausbauen."