• 23.11.2009 17:31

  • von Marco Helgert

Eddie Jordan und der Mercedes-Traum

Für Ex-Formel-1-Teamchef kam der Mercedes-Einstieg bei Brawn nicht überraschend, die Möglichkeit bei Brawn sei eben zu verlockend gewesen

(Motorsport-Total.com) - Aus Brawn wird Mercedes - und nach den Abgängen von Honda und Toyota von der Formel-1-Bühne gibt es wieder ein Werksteam mehr. So richtig überraschen konnte das Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan aber nicht. Er rechnete schon länger damit, dass sich Mercedes mit einem eigenen Auto in der Formel 1 feiern wollte.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan sieht die Formel 1 2010 auf einem sehr guten Weg

"Wir haben den Niedergang von Honda und Toyota gesehen. Hinter Renault steht auch noch ein Fragezeichen. Auf der anderen Seite steht Mercedes. Die bleiben da, wo sie sind, geben nur ihre McLaren-Anteile zurück, liefern aber weiter Motoren an das Team. Von Brawn übernehmen sie 75,1 Prozent. Das ist schon ein kleines Durcheinander. Ich kann nicht genau sagen, was da passieren wird", so Jordan bei der 'BBC'.#w1#

Traurigkeit über die Entscheidungen konnte er nirgends entdecken - auch nicht auf der McLaren-Seite. "Schon seit einiger Zeit suchte man bei McLaren nach einem anderen Weg. Sie sahen sich selbst ja immer als Privatteam. Es ist bekannt, dass Mercedes ein Werksteam daraus machen wollte, sie wollten die Mehrheitsanteile am Team übernehmen. Das passierte nicht", fuhr er fort.

¿pbvin|512|2173||0|1pb¿Mit Brawn stand nun aber ein anderer Weg offen. "Es wird also ein silbernes Auto geben, das war ihr Traum", so Jordan. "Und Mercedes wird bei Brawn auch eine ganz große Rolle spielen. Das versuchten sie schon seit einiger Zeit bei McLaren zu erreichen, schafften es aber nicht. Daher ist die Überraschung nicht so groß."

Damit wird unter Brawn aber auch ein Schlussstrich gezogen. "Wenn ein großer Hersteller kommt, dann ändert das den Charakter des Teams und die Denkweise, wie man intern Dinge angeht", erklärte er. "Ich bin ein großer Befürworter von Privatteams. Aber wenn man einen Herstellerpartner braucht, dann möchte man Mercedes. Sie hatten viel Erfolg, sind fleißig und technisch gut aufgestellt. Und sie haben das nötige Kleingeld, um Brawn etwas Langlebiges und eine Struktur für die Zukunft einzuhauchen."

Dass nun auch Toyota 2010 fehlen wird, falle nicht nur wegen Mercedes weniger schwer ins Gewicht. "Natürlich ist es schade, dass Hersteller gehen. Aber es kommen vier neue Teams, das ist aufregend", so Jordan. "Wir werden viel mehr Autos im Feld haben als 2009. Das empfinde ich als positiv. Die Saison könnte sehr stark und aufregend werden."