• 01.03.2016 19:56

  • von Daniel Halder

Ecclestone zweifelt an Formel-1-Zukunft für Hockenheim

Erneut stellt Bernie Ecclestone die Zukunft der Formel 1 in Deutschland in Frage - Hockenheim lebe "immer noch 20 Jahre hinter der Zeit"

(Motorsport-Total.com) - Dass Bernie Ecclestone bei der Auswahl des Formel-1-Kalenders weniger auf Tradition, denn auf monetäre Vorzüge achtet, ist kein Geheimnis. In den vergangenen Jahren expandierte die Königsklasse in neue Länder wie Russland oder jüngst Aserbaidschan, Klassiker wie Imola oder der Nürburgring fielen aus dem Kalender. Erstmalig seit 55 Jahren fand in der Saison 2015 kein Formel-1-Grand-Prix in Deutschland statt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone setzt die Hockenheim-Betreiber unter Druck Zoom

Nachdem der Nürburgring-Termin kurzfristig gestrichen wurde, hofften viele, dass das Deutschland-Rennen stattdessen am Hockenheimring doch noch stattfinden kann. Schnell war aber klar, dass sich Ecclestone in den Verhandlungen wenig kompromissbereit zeigen würde. "Wir wollten Hockenheim im vergangenen Jahr etwas aufwecken", begründet der 85-Jährige im Interview mit dem 'Handelsblatt' sein Nein.

Zwar ist der Hockenheim-Grand-Prix in diesem Jahr und in der Saison 2018 vertragsgemäß gesichert, für die Zukunft sieht Ecclestone aber schwarz. Wieder einmal ledert er gegen die deutschen Rennveranstalter los: "Sie leben immer noch 20 Jahre hinter der Zeit, wenn ich sie mit anderen Veranstaltungen vergleiche." Wolle der Hockenheimring weiter Formel-1-Rennen haben, müssten die Veranstalter das akzeptieren, was andere europäische Länder zahlen. Im Grundsatz sei es "erst einmal eine Frage des Geldes", so Ecclestone.

Schon in der Vergangenheit hatte sich der Brite regelmäßig unzufrieden mit dem Formel-1-Standort Deutschland gezeigt. Zuletzt zweifelte der 85-Jährige sogar daran, dass es noch einen ausreichend großen Markt für die Königsklasse hierzulande geben würde.

Offen zeigt er sich dagegen weiterhin für neue Länder außerhalb Europas: "Ich würde gerne noch ein Rennen in Afrika sehen, wo wir bisher überhaupt nicht fahren. Erste Gespräche führen wir bereits. Und vielleicht noch ein weiteres Rennen in den USA, mal sehen."

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