• 19.02.2006 20:19

Ecclestone verteufelt das neue Motorenreglement

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone findet, dass eine Limitierung der Drehzahl besser gewesen wäre als ein Umstieg auf 2,4-Liter-V8-Motoren

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Toro Rosso wird in Bahrain als einziges Team mit einem V10-Motor aus dem Vorjahr an den Start gehen, der allerdings mit gewissen Auflagen - 16.700 Touren Maximaldrehzahl und 77-Millimeter-Airrestriktor - versehen wurde. Bernie Ecclestone findet, dass eine ähnliche Lösung generell am klügsten gewesen wäre.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone ist kein großer Freund des neuen 2,4-Liter-V8-Motorenformats

Die Automobilhersteller stöhnten mächtig auf, als sie die Budgets für die Entwicklung der neuen 2,4-Liter-V8-Motoren freigeben mussten, weil jeder Konzeptumstieg natürlich wesentlich teurer ist als das Weiterentwickeln eines bestehenden Konzepts. BMW, DaimlerChrysler und Honda wollten anfangs sogar gerichtlich gegen die Regeländerung vorgehen, ließen ihre Drohung in letzter Minute aber doch noch fallen.#w1#

Dabei waren es laut Ecclestone die Hersteller selbst, die sich die Änderungen ausgedacht haben: "Es gab ein Meeting in Monaco mit allen Teams. Die Idee war, dass man mit einer Reduktion der Kapazität um 20 Prozent auch die Kosten und die Leistung ähnlich senken könnte", so der Brite gegenüber 'Autosprint'. "Das war natürlich völliger Blödsinn. Die Konstrukteure haben selbst für den V8 plädiert, aber sie haben erst später realisiert, welche Kosten damit einhergehen."

"Ich mag diese Regel nicht", fuhr er fort. "Sie war auch nicht notwendig, denn man hätte genau denselben Effekt mit einer Drehzahlbegrenzung der alten Motoren erreicht. Die neuen V8-Motoren kosten einen Haufen Geld, und der nächste Schritt wird sein, die Drehzahl zu begrenzen, sobald sie wieder zu stark werden. Das hätte man doch auch gleich mit den V10-Motoren tun können! Da hätten sie sich viel Geld gespart."

"Man hätte genau denselben Effekt mit einer Drehzahlbegrenzung der alten Motoren erreicht." Bernie Ecclestone

Auch MF1-Racing-Fahrer Tiago Monteiro sprach sich gegen das 2,4-Liter-V8-Motorenformat aus: "Was die Kosten angeht, ist es teurer als alle denken", erklärte er gegenüber 'DailyF1News.com'. "Unser Fahrstil muss sich auch stark ändern. Manche Entscheidungen werden heutzutage sehr leichtfertig getroffen, ohne dass darüber ernsthaft nachgedacht wird. Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen in Zukunft mehr Gedanken machen."