• 28.04.2011 14:41

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone und Istanbul: "Es mangelt nur an Zuschauern"

Istanbul könnte in diesem Jahr seinen vorerst letzten Auftritt in der Formel 1 geben, was Serienchef Bernie Ecclestone sehr bedauern würde

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis der Türkei steht schon seit geraumer Zeit in der Kritik - und auf der Abschussliste von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Der 80-Jährige ist zwar ein erklärter Fan der Strecke bei Istanbul, doch finanziell rechnet sich das Gastspiel am Bosporus einfach nicht. Zu wenige Zuschauer finden alljährlich den Weg an den Kurs, sodass man dort schon zu ungewöhnlichen Maßnahmen überging.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef), Ron Dennis

"So sieht's aus" - Bernie Ecclestone will Istanbul nicht um jeden Preis behalten

Nicht besetzte Tribünen wurden am Renntag kurzerhand in graue Plastikfolien gehüllt, um den vielen TV-Zuschauern keine leeren Ränge präsentieren zu müssen. Und dies ist nach wie vor das große Problem in der Türkei, wie Ecclestone bei 'Reuters' bestätigt: "Istanbul zählt zu den besseren Strecken. Ich halte den Kurs in der Türkei für eine richtig gute Rennbahn", meint der Brite.

"Die Anlagen dort sind spitze, alles dort ist klasse. Es mangelt nur an Zuschauern", stellt Ecclestone heraus und merkt an: "Ich wäre enttäuscht darüber, wenn wir diesen Rennplatz verlieren würden. Wir können den Event aber nicht weiter bezuschussen. Wir haben die Strecke langfristig gepachtet, doch da gibt es eine Ausstiegsklausel", sagt Ecclestone. "Wir können jetzt aussteigen, wenn wir wollen."

Dies ist ein denkbares Szenario, zumal die türkische Regierung dem Rennen nicht länger finanziell unter die Arme greifen will. Laut Ecclestone, der die Grand-Prix-Gebühr für Istanbul nun verdoppeln will, ist aber Besserung in Sicht: "In diesem Jahr scheint das Publikum vor Ort wesentlich größer zu sein", meint der 80-Jährige. "Das bedeutet: Die Regierung müsste sich weniger stark engagieren."