• 15.03.2005 10:51

  • von Marco Helgert

Ecclestone trifft sich mit Teamvertretern

Bernie Ecclestone soll nach den Worten von Minardi-Teamchef Paul Stoddart die Formel 1 wieder zu einer Einigkeit führen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird zusammen mit dem Formel-1-Tross nach Malaysia reisen, um sich am Freitag des Rennwochenendes mit den Teamvertretern an einen Tisch zu setzen. Das Thema der Gespräche ist nur schwer zu erraten: Die Hersteller treiben die Pläne für eine eigene Serie immer weiter voran, zahlreiche Teams haben den Plänen bereits formal zugestimmt. Die Spaltung der Formel 1 nimmt somit immer konkretere Formen an.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Paul Stoddart

Ecclestone (links) soll alle Beteiligten wieder auf eine Linie bringen

Ecclestone soll nun die Formel 1 wieder zu einer neuen Einigkeit führen - zumindest fordert dies Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der selbst die Absichtserklärung der Hersteller unterschrieb und am Rande des Australien-Grand-Prix' für einen Eklat sorgte. Der Australier wollte seine Vorjahresboliden einsetzen, was ihm jedoch untersagt wurde. Er zog daraufhin vor ein Gericht und erwirkte eine Einstweilige Verfügung, die er aber nicht anwendete.#w1#

Diese Episode stellte den bisherigen Höhepunkt der Streitfragen einiger Teams mit FIA-Präsident Max Mosley zur Schau. Mit den Vorgängen in Melbourne hat sich Stoddart zudem nachhaltig als Sprecher der Teams etabliert, die den Herstellern zugewandt sind und gegen die Politik der FIA mobil machen. Bernie Ecclestone soll nun der Retter in der Not sein und zwischen allen Beteiligten wieder einen Konsens finden.

"Bernie war immer als Hauptunterhändler für Verträge bekannt und ich denke, dass Bernie der Einzige ist, der uns wieder vereinen kann", so Stoddart gegenüber 'AAP'. "Aber es gibt zunächst auch ein Problem mit Max Mosley, denn er ist politisch für die Hersteller unakzeptabel. Das ist einfach eine Tatsache. Wir haben fünf der größten Automobilhersteller in der Formel 1 und sie sind sehr unzufrieden mit der momentanen Führung des Sports."

Stoddart möchte offene Zukunftsdiskussion

Die Entschlossenheit der Hersteller BMW, Renault, DaimlerChrysler, Honda und Toyota sollte niemand anzweifeln. Anstatt ihre Pläne als "Säbelrasseln" abzutun, solle man sich mit ihnen an einen Tisch setzen. "Am Freitag ist ein Teamtreffen mit Bernie angesetzt und hoffentlich gibt es nach den Auseinandersetzungen in Melbourne eine offene Diskussion darüber, was wir nun weiter unternehmen", so Stoddart weiter.

Um künftig wieder eine Einigung zu erreichen, müsse sich sowohl die FIA als auch Ferrari den Gesprächen anschließen, "sonst kommt es zur schlechtesten Kombination, dass es nach dem Auslaufen der Verträge Ende 2007 zwei Serien gibt", so der Australier. Auch die Gefahr, dass der Australien-Grand-Prix wegen der Vorfälle künftig gestrichen werden könnte, wäre dagegen ein kleineres Problem, wenn es ab 2008 kaum noch Teams gibt, die nach Melbourne reisen würden.

"Nur Ferrari hat für die Zeit danach unterschrieben und auch wenn sie sicher gerne alleine nach Melbourne reisen und gegen sich selbst fahren würden - darin sind sie ja ziemlich gut -, so wäre das sicher keine tolle Unterhaltung", erklärte der Minardi-Teamchef, der die möglichen Konsequenzen für seine Offenheit kennt. "Wenn mein Untergang der Preis dafür ist, die Formel 1 auszusortieren, dann ist es diesen Preis auch wert."